Artikel
Indikationsspektrum und klinische Relevanz der intraoperativen Bildgebung mit dem mobilen C-Bogen Siremobil IsoC3D
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung
Die Bildgebung mit einem mobilen C-Bogen ist für die Durchführung von Osteosynthesen und anderen rekonstruktiven Eingriffen am Bewegungsapparat unverzichtbar. Komplexe dreidimensionale Knochenstrukturen, insbesondere an Wirbelsäule, Becken und großen Gelenken werden mittels zweidimensionale Bildgebung nur unzureichend abgebildet. Mit dem mobilen isozentrischen 3D-C-Bogen SIREMOBILÒ Iso-C3D (Siemens AG, Medical Solutions, Erlangen) steht erstmals ein Gerät zur Verfügung, das die intraoperative dreidimensionale Darstellung knöcherner Strukturen erlaubt. Hierdurch wird eine intraoperative Prozess- und Ergebniskontrolle des rekonstruktiven Eingriffs möglich. Mit Hilfe der integrierten Schnittstelle NaviLinkTM (Siemens AG, Medical Solutions, Erlangen) ist es darüberhinaus möglich, die erzeugten 3D-Daten an ein angekoppelte Navigationssystem zu übertragen.
Material und Methoden
Der intraoperative Einsatz des IsoC3D wird seit August 2001 im Rahmen einer klinischen Studie prospektiv erfasst. Bis September 2003 haben wir bei insgesamt 374 Operationen den IsoC3D eingesetzt. Bei 65 Operationen wurde mittels des erzeugten 3D Datensatzes eine Navigation durchgeführt. Zum Einsatz kam das SurgiGATEÒ Navigationssystem (Fa. Medivision, Oberdorf, Schweiz).
Ergebnisse
Die häufigsten Anwendungen des IsoC3D sahen wir bei der Versorgung von Calcaneusfrakturen (n=102), Frakturen der Wirbelsäule (n=91), Frakturen des Tibiakopfes (n=41), Frakturen des distalen Radius (n=37) und Frakturen des Beckens (n=37). Die restlichen 66 Fälle verteilen sich auf 23 weitere Indikationen. Mit der Unterstützung des Navigationssystems erfolgten insgesamt 42 Operationen an der Wirbelsäule, 13 Eingriffe am Becken, 6 an der Fußwurzel, 2 am Ellenbogengelenk und 2 an der Schulter. Bei 52 Operationen ergaben sich aus der dreidimensionalen intraoperativen Bildgebung unmittelbar operative Konsequenzen (13,9% der Fälle). In 37 Fällen wurde fehlplatziertes Osteosynthesematerial neu platziert, in 15 Fällen erfolgte eine Korrektur der Reposition bei verbliebener intraartikulärer Stufenbildung. Die Bildqualität des IsoC3D erlaubt es in über 90% der Fälle auf eine postoperative CT Kontrolle zu verzichten.
Schlussfolgerung
Aus unseren Erfahrungen in der Anwendung des IsoC3D schließen wir, dass ein sehr breites Indikationsspektrum besteht, in vielen Fällen intraoperativ bereits Konsequenzen gezogen werden können, die in der konventionellen 2D Bildgebung nicht möglich gewesen wären und die Kombination mit der intraoperativen Navigation sicher umzusetzen ist. Die vorliegenden Ergebnisse bei den Extremitäten, der Wirbelsäule und dem Becken sind sehr ermutigend und versprechen einen erheblichen Gewinn an Sicherheit und Qualität im OP.