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Isovolämische Hämodilution mit HAES und bovinem Hämoglobin verbessert die pankreatische Mikrozirkulation, den pankreatischen Gewebssauerstoffpartialdruck und bietet einen Überlebensvorteil bei schwerer akuter Pankreatitis im Schweinemodell
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die Letalität der schweren akuten Pankreatitis ist trotz großer intensivmedizinischer Fortschritte immer noch sehr hoch. Um den Übergang der leichten ödematösen Form zur schweren akuten Pankreatitis zu verhindern, ist eine therapeutische Option die Verbesserung der pankreatischen Mikrozirkulation. Ziel der Untersuchung war es, durch Verbesserung der Rheologie (isovolämische Hämodilution) und zusätzliche Gabe einer bovinen Hämoglobinlösung (HBOC-200, Biopure MD USA) die Mikrozirkulation und Sauerstoffversorgung des Pankreas bei Schweinen mit schwerer akuter Pankreatitis zu verbessern.
Material und Methoden
39 Schweine (25-30kg KG) aus dem Deutschen Hybridprogramm wurden nüchtern anästhesiert (balancierte Narkose mit Isofluran, N2O und Fentanyl) und instrumentiert. Nach Laparotomie wurde eine schwere akute Pankreatitis mittels intraduktaler Injektion des milden Gallesalzes Glycodeoxycholsäure (0,4 ml /kg KG; 10mmol/l) und pankreatischer Hyperstimulation mittels intravenöser Injektion von Cerulein (5µg/kg KG/h) induziert. Nach 75 Minuten erfolgte die Randomisierung in 3 Gruppen (n=13; Gruppe 1: isovolämische Hämodilution (IHD) mit HAES und Gabe von HBOC-200; Gruppe 2: IHD mit HAES und Gruppe 3: IHD mit Ringerlösung). Danach erfolgte die IHD (gesteuert über pulmonal-kapillären Verschlußdruck) auf einen HKT von 15%. Die pankreatische Mikrozirkulation wurde über einen Laserdoppler Scanner (Laser Perfusion Imager, Moor, Millway, UK) und der Gewebssauerstoffpartialdruck (tpO2) mittels Licox Sonde (GMS, Kiel) direkt im Gewebe gemessen. Nach 6 Stunden und 6 Meßpunkten wurde das Abdomen nach Entfernung der Katheter verschlossen und die Tiere nach Extubation in die Beobachtungsställe verbracht. Für ausreichende Analgesie wurde gesorgt (22mg Piritramid i.m. alle 6h). Nach 6 Tagen wurden die überlebenden Tiere sakrifiziert.
Ergebnisse
Im Vergleich zu Gruppe 3 fand sich in der Gruppe 1 eine verbesserte pankreatische Mikrozirkulation über den Beobachtungszeitraum (mittlere Differenz der Fläche unter der Kurve 510,8 (SE 111,5); p<0,001). Der tpO2 war im Mittel über den Beobachtungszeitraum ebenfalls in der HBOC-200 Gruppe erhöht (102,6 (SE 16,4 vs. Gruppe 3 bzw. 67,7 (SE 15,9); p<0,001). Zwischen Gruppe 2 und 3 fand sich kein Unterschied. Zehn Tiere der HBOC-200 Gruppe überlebten den Beobachtungszeitraum, während 8 Tiere der Gruppe 2 und lediglich 2 Tiere der Gruppe 3 überlebten (p=0,001 Kruskal-Wallis Test).
Schlussfolgerung
Die Verbesserung der Rheologie durch IHD und das zusätzliche Sauerstoffangebot durch HBOC-200 führen zu einer verbesserten pankreatischen Mikrozirkulation und einem höheren pankreatischen tpO2 bei schwerer akuter Pankreatitis im Schweinemodell. Diese Behandlungsmethode konnte die Sterblichkeit der Versuchstiere senken.