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Langzeitmessung in vier verschiedenen Quadranten des unteren Ösophagussphinkters bei gesunden Freiwilligen und Patienten mit Achalasie
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Obwohl die Achalasie die am besten untersuchte primäre Motilitätsstörung der Speiseröhre darstellt, ist nur wenig bekannt von der endoluminalen Druckverteilung des unteren Ösophagussphinkters (UÖS) bei diesem Krankheitsbild. Fehlte bisher das manometrische Katheterdesign, um totz Meßpunktdislokation durch Atem- und Schluckartefakte den Ruhedruck des UÖS in vier unterschiedlichen Quadranten über ein längeres Zeitintervall messen zu können, so sind doch die verschiedenen Muskelfaserzüge des UÖS gut untersucht. Der zirkuläre Sleeve (ZS) trägt der komplizierten Anatomie des UÖS Rechnung und ist in der Lage, Drucke über eine Fläche in vier verschiedenen Kanälen zu messen.
Material und Methoden
Die Manometriedaten von 45 gesunden Freiwilligen (Gruppe I) mit einem Durschnittsalter von 28.6 Jahren ohne Erkrankungen des oberen Gastrointeltinaltraktes (OGIT)wurden mit den Daten von 21 symptomatischen Achalasiepatienten verglichen. Alle Patienten erhielten eine Ösophaguskinematographie und wurden gastroskopiert. Die Ösophagusmanometrie wurde mit dem 50mm langen zirkulären Sleeve Katheter durchgeführt. Drei Seitlöcher sind in die Zuleitungskanäle mit röntgendichten Markern eingebaut, um die tubuläre Ösophagusmotilität zu evaluieren. Der ZS ist wasserperfundiert. Die Messung erfolgte im schrittweisen Rückzug. Primäre Peristaltik wurde durch fünf feuchte und fünf trockene Schluckakte ausgelöst.
Ergebnisse
Die Gesamlänge des UÖS betrug in der Gruppe I 2.3cm in der Gruppe der Achalasiekranken II war sie 2.6cm ohne signifikanten Unterschied. Die Dauer der Untersuchung betrug 83min im Mittel. Zeigte der rechtslaterale Kanal bei Gesunden einen Druckwert von 24mmHg so betrug er bei den Achalasiepatienten 28mmHg; der in anteriorer Richtung positionierte zweite Kanal wies in Gruppe I einen Wert von 22mmHg in Gruppe II 37mmHg auf; der linkslaterale dritte Kanal wurden in Gruppe I mit 35mmHg und in Gruppe II mit 38 mmHg gemessen, der posterior gelegene vierte Kanal zeigte in Gruppe I 24mmHg, in Gruppe II 27mmHg. Bei den Gesunden war der linkslaterale Druck signifikant von den drei übrigen Kanälen unterschieden (p<0.001). Eine asymmetrische Druckverteilung bei Achalasiepatienten konnte nicht dedektiert werden, obwohl das gesamte Druckniveau signifikant über dem der Gruppe I lag (p<0.001).
Schlussfolgerung
Auch bei Langzeitmessungen läßt sich die bekannte asymmetrische Druckverteilung im UÖS als reproduzierbares Phänomen bei Gesunden nachweisen. Überraschender Weise zeigte sich ein signifikanter Anstieg des Ruhedruckes im Vergleich zum gesunden Kontrollkollektiv nur in den Kanälen 1,2 und 4 die kleinkurvaturseitig die Muskeln dedektierten, von denen angenommen wird, daß sie die Sphinkterrelaxation bewirken.