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Ursachen eines Lokalrezidivs beim Kolonkarzinom
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Selbst bei lokal begrenztem Tumorwachstum kann die radikale chirurgische Therapie ein Wiederauftreten der Erkrankung kaum verhindern. Zumindest beim Lokalrezidiv des Kolonkarzinoms steht dabei immer eine mangelnde chirurgische Sorgfalt bei der Primäroperation im Raum. Ziel dieser retrospektiven Analyse war es daher, das intraoperative Vorgehen und die histologische Begutachtung des Resektates mit dem Auftreten von Lokalrezidiven zu korrelieren.
Material und Methoden
Basierend auf den Daten des hiesigen Tumorzentrums wurden Kolonkarzinom-Patienten ausgewählt, die zum Operationszeitpunkt lokal begrenzt waren (UICC Stadium I - II) und bei denen eine R0-Resektion gesichert wurde. In der pathologischen Begutachtung wurde insbesondere auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand und eine ausführliche Lymphknoten-Beurteilung geachtet.
Ergebnisse
Unter 273 Kolonkarzinom-Patienten kam es in 24 Fällen zu einem Lokalrezidiv. Erwartungsgemäß war das Lokalrezidiv häufiger im fortgeschrittenen Krankheitsstadien anzutreffen (UICC-Stadium II: 9,1%, I: 3,6%), das tumorfreie Intervall entsprechend kürzer (UICC-Stadium II: 32 Monate I: 93 Monate). Interessanter Weise kam es aber auch in Stadium I und II trotz o.g. standardisiertem operativen Vorgehen in 3,9% der Fälle zu rein intraluminären Lokalrezidiven (UICC-Stad. II: 5,1%, I: 2,4%). Operatives Vorgehen und histologische Bgutachtung ergaben in keinem Fall einen Hinweis auf eine eingeschränkte Radikalität der Resektion. Im Hinblick auf die Anastomosentechnik ließen sich keine signifikanten Unterschiede nachweisen.
Schlussfolgerung
Lokalrezidive im fortgeschrittenen Tumorstadium werden meist auf mangelnde chirurgische Radikalität zurückgeführt. Wurde ein ausreichender Sicherheitsabstand zum Karzinom eingehalten, so werden zurückgelassenen Lymphknoten für das Rezidiv verantwortlich gemacht Trotz R0-Resektion und negativem Lymphknotenstatus (UICC-Stadium I + II) traten aber auch intraluminäre Lokalrezidive an der Anastomose auf. Sie waren retrospektiv nicht der OP-Technik anzulasten, sondern eher Ausdruck einer disseminierten Tumorerkrankung (Minimal Residual Disease), die durch die bislang übliche TNM-Klassifikation nicht erfasst wird. Entgegen anders lautenden Daten aus der Literatur hat die Anastomosentechnik keinen Einfluss auf die Lokalrezidiventstehung.