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Orale Glucosetoleranz im Langzeitverlauf nach kombinierter Nieren-Pankreastransplantation mit portalvenöser und enteraler Drainage
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die Technik der portalvenösen Drainage (PVED) bei der kombinierten Nieren-Pankreastransplantation wurde eingeführt, nachdem bei systemisch (caval) drainierten Empfängern erhöhte periphere Insulinspiegel (Hyperinsulinämie) berichtet wurden. Durch den bei der portalen Drainage erhaltenen first-pass-effect sollte ein physiologischerer Glucosemetabolismus ermöglicht werden.
Material und Methoden
Von 5/1995 bis 9/2003 wurden von 108 simultanen Niere-Pankreas-Transplantationen 78 in PVED-Technik ausgeführt. Der Glucosemetabolismus wurde bei einigen im Langzeitverlauf prospektiv untersucht. In einer zufällig generierten Untergruppe der in PVED-Technik transplantierten Patienten wurden ein (n = 12) und zwei (n = 11) Jahre nach Transplantation standardisierte orale Glucosetoleranztests mit Messung des peripher-venösen Insulins durchgeführt. Alle Patienten waren frei von exogenem Insulin.
Ergebnisse
Die medianen 120-Min.-Werte betrugen 5,8 ± 1,2 mmol/l bzw. 6,1 ± 1,2 mmol/l nach einem bzw. zwei Jahren. Im Verlauf der Tests traten keine symptomatischen Hypoglykämien auf. Jeweils drei Patienten hatten eine eingeschränkte Glucosetoleranz nach WHO (120-Min.-Wert 7,8 - 11 mmol/l), je ein Patient trotz physiologischer Nüchternblutzuckerwerte einen Diabetes nach WHO-Kriterien (120-Min.-Wert > 11 mmol/l). Die max. Insulinkonzentration fand sich bei beiden Gruppen 60 min. nach oraler Glucosebelastung bei 67,9 ±13,7 µU/ml bzw. 67,2 ± 11,6 µU/ml. Dies liegt geringfügig über den berichteten Werten nichtdiabetischer Personen im oGTT, vermeidet aber den Hyperinsulinismus systemisch drainierter Transplantate.
Schlussfolgerung
Mit der PVED-Technik bei kombinierter Nieren/Pankreastransplantation lässt sich ein physiologischer Glucosemetabolismus erzielen, der auch im Langzeitverlauf reproduzierbar stabil bleibt.