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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Komplikationen in der Dekubitalchirurgie

Poster

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  • presenting/speaker Christoph Reis - Klinik für Plastische Chirurgie, Florence-Nightingale-Krankenhaus, Düsseldorf, Deutschland
  • R.R. Olbrisch - Klinik für Plastische Chirurgie, Florence-Nightingale-Krankenhaus, Düsseldorf, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0450

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch433.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Reis et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Dekubitalulcera sind häufige Komplikationen des querschnittsgelähmten Patienten. Bei den Risiken, die die Entstehung eines Dekubitalulcus fördern, unterscheidet man zwischen extrinsischen Risikofaktoren wie Druck, Reibung oder Feuchtigkeit, die von außen einwirken und somit für die Prophylaxe von großer Bedeutung sind und intrinsischen Patientengebundenen Risikofaktoren, von denen die häufigsten die verminderte Spontanbeweglichkeit, die verminderte Sensibilität, Skelettdeformitäten oder die AVK sind. Die häufigsten Dekubituslokalisationen finden sich im Beckenbereich (Kreuzbein, Steißbein, Sitzbeinhöcker und Trochanteren). Abhängig von den Ursachen und dem Allgemeinzustand und Mobilisationsgrad des Patienten kann die Therapie konservativ oder operativ sein. Die Indikationen nzur operativen Dekubitusbehandlung reichen von relativen (z.B. Pflegeerleichterung o. Infektprophylaxe) über absolute (z.B. Gelenkbeteiligung o. Osteomyelitis) bis hin zu vitalen Indikationen (z.B. akute art./ven. Arrosionsblutungen o. schwere Sepsis). Die operative Therapie setzt genaue Kenntnisse der Pathophysiologie, der lokalen Anatomie und der verschiedenen Plastisch-chirurgischen Operationstechniken voraus. Diese reichen von der einfachen Spalthaut über Nahlappen, fasziocutane Verschiebelappen, Muskellappen und musculokutane Lappen bis hin zu mikrovaskulären Lappenplastiken.

Material und Methoden

Anhand von 4 Patientenfallbeispielen (3 Männer, 1 Frau) mit 2 sakralen Dekubiti, 1 trochanteren Dekubitus und einem Sitzbeinhöckerdekubitus sollen Komplikationen der Dekubitalchirurgie und deren Management aufgezeigt werden.

Ergebnisse

In drei Fällen konnte letztendlich eine erfolgreiche Behandlung mit kompletter Abheilung der Dekubiti durch entsprechende Plastisch-Chirurgische Operationstechniken durchgeführt werden,in einem Fall erfolgte jedoch nach mehrfachen Operationen und rezidivierenden Wundheilungsstörungen die konservative Behandlung bis zum heutigen Tage.

Schlussfolgerung

Die Dekubitalchirugie bedeutet stets eine besondere Herausforderung für die Chirurgische und Plastisch-Chirurgische Fachdisziplin. Trotz Einhaltung aller Regeln und selbst bei guten Operationsvoraussetzungen kommt es in vielen Fällen zu Komplikationen, welche dann ein individuell angepaßtes Management erfordern. Hierzu ist sicherlich eine weitreichende Erfahrung der behandelnden Kollegen notwendig. Insgesamt ist die OP-Indikation beim Dekubitus streng zu stellen.