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Einfluss von niedrig-dosiertem Dopexamin auf die Gewebeperfusion im Magenschlauch des Schweines
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Bei der Bildung eines Magenschlauches als Standardrekonstruktion nach Ösophagektomie muss die kleine Kurvatur devaskularisiert werden. Hierdurch werden Mikrozirkulationsstörungen im Anastomosengebiet des Magenfundus induziert, die Ursache für eine postoperative Insuffizienz ein können. Ziel dieser tierexperimentellen Studie war, den Einfluss des synthetischen Katecholamins Dopexamin auf die Gewebeperfusion im Magenschlauch zu untersuchen.
Material und Methoden
Bei 13 Schweinen wurde nach Laparotomie ein Magenschlauch gebildet. An definierten Punkten im Fundus, Corpus und Antrum wurde mittels Laser-Doppler Imager (Medizinelektronik Lawrence, Bad Soden) die Gewebeperfusion (Perfusion Units, PU) gemessen (Ausgangswert T0). Dopexamin (Dopacard®) wurde in einer Dosierung von 0.5 µg/kg KG/min über 45 Minuten appliziert. Während dieses Intervalls wurde nach 20 und 40 Minuten erneut die Gewebeperfusion gemessen (T1 und T2). Eine letzte Messung (T3) erfolgte 25 Minuten (>3 Halbwertzeiten) nach Absetzten von Dopexamin. Dieser Messvorgang wurde für die Dosierungen von 1.0 und 2.0 µg/kg KG/min wiederholt. Gleichzeitig wurden die Herzfrequenz (HF), der mittlere arterielle Blutdruck (MAD) und mittels Pulskonturanalyse (PICCO, Pulsion Medical System, München) kontinuierlich das Herzzeitvolumen (HZV) und der systemisch-vaskuläre Widerstand (SVR) bestimmt.
Ergebnisse
Unter Dopexamin kam es dosisabhängig zu einem Anstieg des HZV bei konstantem MAD und gleichzeitigem Abfall des SVR. Bei einer Dosierung von 0.5 µg/kg KG/min blieb die Gesamtperfusion im Magenschlauch statistisch unverändert (T0: 563 PU ±123; T1: 577 PU ±117; T2: 516 PU ±148), jedoch fand sich im Fundus ein signifikanter Anstieg der Perfusion (T0: 226 PU ±118; T1: 319 PU ±166; p=0.004) bei gleichzeitiger Perfusionsreduktion im Corpus und Antrum (Umverteilungseffekt). Unter einer Dopexamin-Dosierung von 1.0 µg/kg KG/min kam es nach 20 und 40 Minuten zu einer signifikanten Verbesserung der Gesamtperfusion des Schlauchmagens (T0: 509 PU ±177; T1: 570 PU ±190, p=0.035; T2: 614 PU ±159, p=0.003). Für diese Dosierung lies sich eine lineare Korrelation zwischen den PU-Werten und dem HZV bzw. SVR nachweisen. Für 2.0 µg Dopexamin/kg KG/min waren keine signifikanten Veränderungen der Gewebeperfusion mehr nachzuweisen.
Schlussfolgerung
Im Tiermodell hat niedrig-dosiertes Dopexamin einen positiven Effekt auf die Perfusion im Anastomosenbereich des Magenfundus.