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Assoziation funktioneller Haplotypen des RET-Protoonkogen Promotors mit dem Morbus Hirschsprung
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die Aktivierung des RET Pathways während der Embryogenese stellt eine wesentliche Bedingung für die gerichtete Migration von Progenitorzellen des neuronalen intestinalen Systems dar. Keimbahnmutationen des RET-Protoonkogens mit einem Loss-of-function werden bei Patienten mit einer sporadischen Form des Morbus Hirschsprung (HSCR) in 20% und bei der familiären Form in bis zu 50% gefunden. Außerdem sind Varianten mehrerer Polymorphismen des RET in der HSCR Population im Vergleich zur Normalpopulation unter- oder überrepräsentiert. Speziell die c135A Variante ist streng mit dem HSCR assoziiert. Wir haben gezeigt, daß die c135G>A Variante den HSCR-Phenotyp modifiziert. Dieser Effekt beruht auf einer Interaktion zwischen der RET-Keimbahnmutation und dem die c135G>A Variante tragenden RET-Haplotyp. Die Funktion dieses Polymorphismus war jedoch bisher nicht bekannt.
Material und Methoden
Es wurde die genomische Region des basalen RET-Promotors durch direkte DNA Sequenzierung bei 80 HSCR-Patienten untersucht. Dabei wurden keine Mutationen aber Polymorphismen identifiziert. Die Genotypfrequenzen wurden bestimmt und mit denen in einer Kontrollpopulation verglichen. Weiterhin wurden die vier Haplotypen des RET-Promotors kloniert und die Aktivität des jeweiligen Haplotypen mittels Dual-Luciferase-Assay in Neuroblastomzellinien bestimmt.
Ergebnisse
Wir zeigen, dass Varianten der RET-Promotor Polymorphismen -5G>A und -1C>A (Positionen relativ zum Transkriptionsstart) streng mit dem HSCR assoziiert sind. Außerdem befindet sich die -5A Variante in einem strengen Kopplungsungleichgewicht mit der c135A Variante. Folglich ist der -5/-1AC Promotor-Haplotyp mit dem HSCR assoziiert. Dieser Haplotyp zeigt im Dual-Luciferase-Assay eine signifikant niedrigere Promotor-Aktivität verglichen mit den Haplotypen, die in der Normalpopulation nachgewiesen worden sind.
Schlussfolgerung
Durch diese Studie wurde erstmals eine funktionelle Bedeutung von Haplotypen des RET-Protonkogens demonstriert. Demzufolge haben Haplotypen, die die -5A Promotor-Variante enthalten, eine funktionelle Bedeutung für die Genese des Morbus Hirschsprung.