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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Roboter-assistierte, laparoskopische Resektion infrarenaler Bauchaortenaneurysmen

Video

  • presenting/speaker Thomas Schmandra - Klinik für Allgemein- und Gefäßchirurgie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • P. Knez - Klinik für Allgemein- und Gefäßchirurgie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • F. Adili - Klinik für Allgemein- und Gefäßchirurgie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • T. Schmitz-Rixen - Klinik für Allgemein- und Gefäßchirurgie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0840

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch356.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Schmandra et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Die Praktikabilität und Sicherheit des Einsatzes von Telemanipulatorsystemen in der laparoskopischen Chirurgie ist für eine Vielzahl abdominaler Operationen belegt. Der klinische Einsatz dieser innovativen Systeme in der Gefäßchirurgie steht dagegen am Anfang. Wir möchten hier über unsere ersten Erfahrungen im Einsatz des Roboters bei der Ausschaltung infrarenaler Bauchaortenaneurysmen berichten.

Material und Methoden

Bei zwei Patienten erfolgte die elektive Ausschaltung eines infrarenalen Bauchaortenaneurysmas unter Nutzung eines Telemanipulatorsystems (Da Vinci; Intuitive Surgical, Sunnyvale CA, USA). Zur besseren Exposition der linken Flanke erfolgte die Lagerung der Patienten in einer modifizierten rechts-lateralen Anti-Trendelenburg-Position. Nach Installation eines CO2-Pneumoperitoneums mit anschließender Trokareinbringung erfolgte die roboter-assistierte Dissektion des abdominalen Aortenaneurysmas über die entsprechend ausgerichteten Telemanipulatorarme. Zum proximalen und distalen Ausklemmen des Aortenaneurysmas wurden Spezialgefäßklemmen für den laparoskopischen Einsatz (Aesculap, Tuttlingen) verwendet, die über kleine Hilfsinzisionen eingebracht wurden.

Ergebnisse

In beiden Fällen war unter ausschließlicher Nutzung des Telemanipulatorsystems eine erfolgreiche Präparation und Exposition des infrarenalen Bauchaortenaneurysmas möglich. Das proximale und distale Ausklemmen des Aneurysmas gefolgt von Inzision, Thrombektomie und Kontrolle der rückblutenden Lumbalgefäße konnte erfolgreich durchgeführt werden. Bei beiden Patienten erfolgte planmäßig die offene Anlage der proximalen und distalen Anastomose über eine links-paramediane Minilaparatomie in Verlängerung der dortigen Trokarinzisionen. Die mittlere Operationsdauer betrug 360 min, bei einer Aortenabklemmzeit von 120 min. Der postoperative Verlauf war regelhaft bei komplikationsloser Wundheilung.

Schlussfolgerung

Wir berichten die technische Durchführbarkeit und Praktikabilität des Einsatzes von Telemanipulatorsystemen im Rahmen laparoskopischer Resektionen infrarenaler Bauchaortenaneurysmen. Eine Aneurysmaausschaltung unter ausschließlicher Verwendung des Robotersystems wurde bislang (noch) nicht angestrebt, erscheint jedoch durchführbar. Als Hauptvorteil des hier verwendeten Telemanipulators ist die dreidimensionale Sicht (3D-Stereooptik) und die präzisere Präparationstechnik mittels der zugehörigen, frei beweglichen Mikroinstrumente zu nennen. Unter Einsatz von Robotic-Systemen scheint die Durchführung weiterer gefäßchirurgischer Interventionen mit den Vorteilen der minimal-invasiven Chirurgie möglich. Die Abschätzung des Nutzens dieser innovativen Systeme für den Patienten sollte jedoch durch prospektive klinische Untersuchungen erfolgen.