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Der intraabdominelle Druck bei Laparostoma: Kriterium für den Verschluß?
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Bei der operativen Therapie von Ileus, Pankreatitis, Peritonitis oder Trauma ist mitunter die Anlage eines Laparostoma notwendig, um bei einem intestinalen Ödem das sekundäre Auftreten eines abdominellen Kompartmentsyndroms (AKS) zu verhindern. Der frühelektive Bauchdeckenverschluß erfolgt bislang aufgrund subjektiver Einschätzung, da ein objektiver Parameter wie der intraabdominelle Druck (IAD) im Rahmen der Laparostomatherapie bislang noch nicht prospektiv evaluiert wurde.
Material und Methoden
Über einen Zeitraum von 12 Monaten wurde bei insgesamt 40 Patienten (22 weiblich/ 18 männlich, Durchschnittsalter 60,1 ±16,2 Jahre) ein temporäres Laparostoma (alloplastisches Netz) angelegt wegen intraabdomineller Blutung (8%), Ileus (20%), intestinaler Ischämie (25%), Peritonitis (45%) und Trauma (2%). Der IAD wurde nach Anlage sowie vor und nach Verschluß des Laparostoma über den Blasendruck gemessen. Zur Kontrolle dienten 100 Patienten nach abdominalchirurgischen Elektivoperationen. Weitere Meßgrößen waren Herz-Kreislauf-, Nierenfunktions und Beatmungsparameter sowie der Apache II Score.
Ergebnisse
Bei 23 Patienten konnte das Laparostoma während des stationären Aufenthaltes verschlossen werden. Der IAD betrug vor Verschluß 6,5 ± 3,4 cm H2O (mean ± SD) und stieg nach Verschluß signifikant auf 11,7 ± 4,7 (p<0,0001) an. Vom 1. bis 3. postoperativen Tag fiel der IAD auf 10,5 ± 3,3, 9,5 ± 3,3 und 9,9 ± 3,5 cm H2O ab. Kein Patient entwickelte ein AKS. In der Kontrollgruppe betrug der durchschnittliche IAD 8,2 ± 3,8 cm H2O.
Schlussfolgerung
Im Bereich der hier dargestellten Werte für den IAD im Rahmen der Laparostomatherapie erscheint der frühelektive Laparostomaverschluß möglich, ohne das Komplikationen im Sinne eines abdominellen Kompartmentsyndroms auftreten. Dabei ist die Blasendruckmessung ein valides, nichtinvasives und bettseitig anwendbares Überwachungsverfahren.