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Chromosomale Profile synchron hepatisch metastasierter kolorektaler Karzinome
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die Lebermetastasierung kolorektaler Karzinome bedingt eine deutliche Prognoseverschlechterung des Patienten. Dies betrifft insbesondere Patienten, bei denen bereits bei Diagnose des Primärtumors hepatische Filiae vorliegen. Aus diesem Grund ist die genomische Charakterisierung der hämatogenen Metastasierung von Relevanz, um sowohl Aussagen über die Biologie als auch den klinischen Verlauf von Patienten mit einem kolorektalen Karzinom zu ermöglichen.
Material und Methoden
Es wurden 2 Gruppen kolorektaler Karzinome (n=36) auf chromosomale und subchromosomale Veränderungen hin untersucht. Gruppe I umfasste 18 kolorektale Karzinome ohne Lebermetastasen (Nachbeobachtungszeit 2 Jahre, T2-4, N0-2, M0). Gruppe II beinhaltete ebenfalls 18 Tumoren, die synchron Leberfiliae aufwiesen (bei Diagnose bzw. innerhalb von 6 Monaten). Zur Detektion der chromosomalen Veränderungen benutzten wir die Vergleichende Genomische Hybridisierung (CGH), die durch eine 2-Farben-Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung einen Überblick über das chromosomale Alterationsmuster eines Tumors liefert. Analysiert wurden insbesondere das Ausmaß chromosomaler Instabilität (ANCA) sowie das Vorhandensein gruppenspezifischer Alterationsmuster, wie Gewinne und Verluste chromosomalen Materials, die die hämatogene Metastasierung charakterisieren könnten.
Ergebnisse
Es zeigt sich, daß die synchron metastasierten Karzinome eine deutlich größere chromosomale Instabilität mit 12,8 Veränderungen pro Tumor aufwiesen als die nicht metastasierten mit einem ANCA von 9,1. Bei den gruppenspezifischen Alterationen fanden sich Unterschiede zwischen den beiden untersuchten Gruppen. Insbesondere die synchron metastasierten Karzinome wiesen höhere Frequenzen an Verlusten folgender chromosomaler Loci auf: 1p32-pter (72% versus 22%), 9p33-pter (38% versus 11%), 16p (44% versus 6%), 19q (50% versus 6%) und 22 (50% versus 22%). In den beiden Gruppen konnten bezüglich chromosomaler Gewinne keine wesentlichen Unterschiede detektiert werden.
Schlussfolgerung
Die durchgeführten Experimente zeigen, daß synchron hepatisch metastasierte kolorektale Karzinome eine deutlich höhere chromosomale Instabilität aufweisen als die nicht-metastasierten. Auffallend ist, daß sich die synchron metastasierten Tumoren durch die hohe Frequenz an chromosomalen Verlusten auszeichnen. Möglicherweise scheint bei diesem Metastasierungstyp der Verlust von Tumorsuppressorgenen eine wesentliche Rolle zu spielen. Im speziellen könnten Gene oder Gencluster auf den Chromosomen 1p, 9p, 16p und 22 den aggressiven Phänotyp bestimmen.