Artikel
Optimierter Behandlungspfad durch modifizierte Indikationskriterien für die präoperative ERC im Rahmen des therapeutischen Splittings bei der Behandlung der Cholezystolithiasis
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung
In der Behandlung des Gallensteinleidens verfolgen wir das Konzept des therapeutischen Splittings, d. h. der Sanierung einer Choledocholithiasis mittels ERC und Steinextraktion vor Cholezystektomie. Aufgrund einer hohen Rate an nicht pathologischen Cholangiografiebefunden in einer Gruppe von etwa 300 Patienten mit einer Cholezystolithiasis stellte sich die Frage, ob durch die Modifikation der Indikationskriterien für eine präoperative ERC sogenannte unnötige Untersuchunungen vermieden werden können.
Material und Methoden
Im Rahmen einer prospektiven Untersuchung verglichen wir zwei Patientengruppen miteinander, die anhand unterschiedlicher, in Tabelle 1 [Tab. 1] aufgeführter Kriterien, einer präoperativen ERC vor Cholezystektomie zugeführt wurden. Eine Cholangiografie wurde dann durchgeführt, wenn auch nur ein Kriterium erfüllt war.
Ergebnisse
In Gruppe1 erfolgte entsprechend der genannten Indikationskriterien eine ERC in 106 von 286 Fällen (37,1%). Nur bei 36 Patienten (12,6%) ließ sich eine Choledocholithiasis diagnostizierten und konnte bis auf 4 Fälle endoskopisch saniert werden. In Gruppe 2 erfolgte eine ERC in 10 von 52 Fällen (19,2%). Bei 8 Patienten (15,4%) diagnostizierten wir eine Choledocholithiasis, die in allen Fällen endoskopisch saniert werden konnte. Die Rate der Cholangiografien mit nicht pathologischem Befund betrug in der Gruppe 1 24,5% gegenüber 3,8% in der Gruppe 2.
Schlussfolgerung
Durch die Modifikation der Indikationskriterien für eine präoperative ERC vor einer Cholecystektomie im Rahmen des therapeutischen Splittings konnte die Rate der sogenannten unnötig durchgeführten Cholangiografien deutlich gesenkt werden. Die positiven Prädiktionswerte der einzelnen Kriterien konnten bei vergleichbaren negativen Prädiktionswerten deutlich gesteigert werden. Dieser Effekt ist nicht nur unter den Gesichtspunkten der Pati-entensicherheit sondern auch unter dem Gesichtspunkt der Optimierung von Behandlungspfaden in Hinblick auf DRG-Kriterien wünschenswert.