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Korrelation der Differentialdiagnostik zwischen inflammatorisch bedingten und malignen Läsionen an der Papilla Vateri durch die Endosonographie ( EUS ) mit pathohistologischen Resultaten
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Gegenwärtig ist eine Differenzierung zwischen inflammatorisch bedingten und malignen Läsionen der Papilla Vateri mit jeglichen bildgebenden Verfahren nicht exakt möglich. Das Ziel der Studie war zu bestimmen, ob die EUS hinsichtlich ihres hohen Auflösungsvermögens das Potential hat, zwischen verschiedenen Gewebscharakteristika wie Tumorwachstum oder entzündlichem Geschehen an der Papilla Vateri zu differenzieren.
Material und Methoden
Zwischen 1993 und 1999 wurde bei 240 Patienten ein suspekter Herdbefund an Papilla Vateri oder in der peripapillären Region gefunden. Indikationen für die EUS waren wie folgt: i) Unklare biliäre Probleme, ii) Cholestase oder iii) Papillentumor ( beschrieben in der Duodenoskopie ). Bei 133 Patienten war eine Biopsiegewinnung für eine folgende pathohistologische Beurteilung vor der EUS nicht erreicht worden.
Ergebnisse
Die Diagnose wurde mittels EUS gestellt, die zwischen benignen und malignen Läsionen der Papilla Vateri zu differenzieren versuchte. Die EUS-Kriterien für den Verdacht auf Papillitis stenosans waren: a) Konzentrische, bikonvexe Verdickung der Wand des präpapillären filiformen Gallengangs, und b) kontinuierliche Inclusion der Papilla Vateri jedoch bei glattem Rand der Läsion. Im Gegensatz dazu wurden eine Echo-arme Textur mit irregulärer Peripherie (1), Abbruch des Gallen- oder Pankreasgangs (2) und infiltrierendes Tumorwachstum ins umgebende Gewebe (3) als Zeichen eines malignen Tumor interpretiert. Die histologische Untersuchung der 133 Papillentumore wurde durch die Gewinnung von tiefen transpapillären Biopsien nach Papillotomie, Papillektomie oder Gewebsproben nach chirurgischer Resektion ermöglicht. Die Differenzierung zwischen malignen und nichtmalignen Läsionen der Papilla Vateri oder der peripapillären Region mittels EUS war in 109 von 133 Fällen ( 82 % ) korrekt, wohingegen bei 4 Individuen ( 3 % ) die EUS-gestützt erhobene Diagnose Papillitis stenosans in Adenom bzw. Karzinom durch die histologische Untersuchung korrigiert wurde ( jeweils n=2 ). Bei 20 von 133 Patienten mit suspekten malignen Läsionen wurde eine Papillitis stenosans nachgewiesen, was in einer Sensitivität von 92,3 % und Spezifität von 75,3 % resultierte.
Schlussfolgerung
Die EUS erlaubt, kleine intraampulläre Tumore und segmentale Wandverdickungen des präpapillären Gangs nachzuweisen, was durch die konventionelle Bildgebung nicht möglich ist. Bei Patienten mit biliären Symptomen kann die EUS zuverlässig eine maligne Läsion charakterisieren ( Erfolgsrate: 82 % ) und kann damit als Basis für folgende diagnostische Schritte als auch die letztendliche histologische Diagnoseabklärung dienen.