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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

DRG`s: ein zentrales Patientenmanagement (ZPM) verbessert die Abläufe und verkürzt die Liegedauer an chirurgischen Kliniken

Vortrag

  • presenting/speaker Michael Müller - Chirurgische Klinik der Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • H. Friess - Chirurgische Klinik der Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • J. Kleeff - Chirurgische Klinik der Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • S. Auer - Chirurgische Klinik der Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • G. Ott - Chirurgische Klinik der Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • M.W. Büchler - Chirurgische Klinik der Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0351

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch144.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Müller et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Die Einführung der DRG´s erfordert eine Umstrukturierung der bisherigen Organisations- und Behandlungsabläufe an deutschen chirurgischen Kliniken. Im Hinblick auf Begriffe wie obere und untere Grenzverweildauer, Kostengewichte etc. ist ein zentrales Patientenmanagement (ZPM), über das die stationäre Patientenaufnahme, Diagnostik und Planung von Interventionen mit Koordination der Funktionskapazität und der Koordination der im Krankenhaus zur Verfügung stehenden Ressourcen organisiert wird, unerläßlich. Die Abläufe in einer Klinik müssen nach Einführung der DRG´s und unter den durch die Politik vorgegebenen engen Rahmenbedingungen von einer Koordinationsstelle aus organisiert werden, um dem wachsenden Konkurrenzkampf zwischen den Leistungserbringer und dem erhöhten Bedürfnis nach Qualitätskontrolle und -sicherung Sorge zu tragen. Unter diesen Gesichtspunkten kommt auch der Kommunikation mit Patienten, Hausärzten, Nachsorgeeinrichtungen etc. eine zunehmend wichtigere Rolle zu.

Material und Methoden

Ziel eines ZPM an einer chirurgischen Klinik ist, durch adäquate Organisations- und Kommunikationsstrukturen die präoperativen Liegezeiten zu reduzieren, und die Funktions- und Bettenkapazitäten optimal auszunutzen. Im Sinne der Qualitätssicherung erfolgt eine fragebogengestützte Auswertung der Zufriedenheit von Patienten und Hausärzte seit Einführung des ZPM, sowie eine Auswertung verschiedener Krankheitsbilder in Bezug auf präoperative Liegezeit sowie der Leistungssteigerung seit Einführung des ZPM.

Ergebnisse

Das System des ZPM wurde vor 20 Monaten erfolgreich eingeführt. In den ersten 3 Monaten nach Einführung des ZPM´s konnte die präoperative Liegezeiten nahezu halbiert und die Anzahl der stationär behandelten Patienten um über 25% gesteigert werden. Der Anteil an Notfallpatienten betrug 28,5%. Die Evaluation der Zufriedenheit von Hausärzten und Patienten zeigte im Vergleich der ersten 3 Monate mit den letzen 3 Monaten ebenfalls eine deutliche Verbesserung. Waren im ersten Zeitraum 59,8 % der Patienten sehr gut mit der ärztlichen Betreuung auf Station zufrieden, so waren es im zweiten Zeitraum 72,2%. Ähnliche Verbesserung der Einschätzung der Patienten fanden sich für die Betreuung bei Einweisung, sowie in der Ambulanz und in bezug auf die Pflege in den unterschiedlichen Bereichen.

Schlussfolgerung

Mit dem ZPM ist eine zukunftsorientierte klinische Ablaufstruktur an einer chirurgischen Klinik eingeführt worden, die wesentlich zur Liegezeitverkürzung, Fallzahlerhöhung und gleichzeitiger Qualitätsverbesserung beiträgt. Dieses Instrument läßt sich auch auf andere Fachabteilungen übertragen und scheint in Zeiten der DRG´s ein unumgängliches Instrument zu sein um Krankenhausabteilungen zu vernetzen und unnötigen Leerlauf in einzelnen Kliniken zu vermeiden.