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Entwicklung eines Stuhl-basierten molekularen Screening-Tests für das kolorektale Karzinom (Genoccult®)
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Ein molekularer Screening-Test zum Nachweis krebsspezifischer Mutationen im Stuhl könnte die Früherkennungsstrategien für das kolorektale Karzinom verbessern. Bei Karzinomen wird mutierte DNA aus dem Tumorgewebe in den Stuhl abgegeben, wobei der Anteil mutierter DNA 0,1-20% der humanen DNA beträgt. Ziel unserer Arbeit ist der Nachweis von genetischen Markern (K-ras, p53 sowie der Mikrosatelliteninstabilitätsmarker BAT-26) im Stuhl, die zur Diagnose kolorektaler Neoplasien verwendet werden können.
Material und Methoden
DNA aus Tumorgewebe- und Stuhlproben von Patienten mit kolorektalem Karzinom wurde mittels PCR amplifiziert. Bei der Stuhl-DNA wurde zunächst eine sequenzspezifische Anreicherung mit Hilfe magnetischer Beads durchgeführt. Zellinien mit bekannten Mutationen dienten als Positivkontrollen. Mutationen im p53 Gen wurden mittels horizontaler SSCP-Analyse und BAT-26 mittels Polyacrylamidgelektrophorese nachgewiesen. Für Mutationen im Codon 12 und 13 des K-ras Gens wurde eine Dot-Blot Hybridisierung mit digoxigeninmarkierten Oligonukleotiden verwendet. Während der PCR erfolgte für die K-ras Sequenzen eine mutationsspezifische Anreicherung mit Hilfe von PNAs (peptid nucleic acid), welche die Amplifizierung der Wildtypsequenzen verhindern.
Ergebnisse
Mutationen im p53 Gen konnten bis zu einem Anteil von 20% mutierter DNA in Wildtyp-DNA nachgewiesen werden. In 2 von 15 untersuchten Tumoren und in einer zugehörigen Stuhlprobe fand sich Instabilität in BAT-26. In 10 von 22 Tumoren wurden K-ras Mutationen gefunden, wobei in 6 Fällen die entsprechende Mutation auch im Stuhl nachgewiesen wurde.
Schlussfolgerung
Diese Ergebnisse zeigen, dass der Nachweis tumorspezifischer Mutationen im Stuhl möglich ist. 60% der K-ras-mutierten Tumoren und 50% der mikrosatelliteninstabilen Tumoren konnten durch die Untersuchung der Stuhlproben entdeckt werden. Für den Nachweis von Mutationen im p53 Gen soll die Sensitivität der Methode erhöht werden (z. B. mit PNAs für die hot spot Codons), da der Anteil an mutierter DNA im Stuhl deutlich niedriger als 20% ist. Um einen molekularen Screening-Test für das kolorektale Karzinom zu entwickeln, sollen zusätzlich weitere Marker, wie z. B. APC-Mutationen im Stuhl untersucht werden.