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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Virosomen sind starke Adjuvanten bei der Induktion von zytotoxischen Lymphozyten gegen Tumor assozierte Antigene

Vortrag

  • presenting/speaker Michel Adamina - Institut für Chirurgische Forschung und Spitalmanagement, Universitätsspital Basel, Hebelstrasse 20, 4031 Basel, Schweiz
  • R. Schumacher - Institut für Chirurgische Forschung und Spitalmanagement, Universitätsspital Basel, Hebelstrasse 20, 4031 Basel, Schweiz
  • M. Bolli - Allgemeinchirurgische Universitätsklinik, Spitalstrasse 21, 4031 Basel, Schweiz
  • G. C. Spagnoli - Institut für Chirurgische Forschung und Spitalmanagement, Universitätsspital Basel, Hebelstrasse 20, 4031 Basel, Schweiz
  • R. Zurbriggen - Pevion Biotech, Rehaggstrasse 79, 3018 Bern, Schweiz
  • M. Heberer - Institut für Chirurgische Forschung und Spitalmanagement, Universitätsspital Basel, Hebelstrasse 20, 4031 Basel, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0132

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch044.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Adamina et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Immundominante Epitope von Tumorantigenen werden zur Tumorvaccination bei soliden Neoplasien, insbesonders beim Melanom, eingesetzt. Allerdings ist die Stimulation zytotoxischer T-Zellen (CTL) durch solche lösliche Epitope unbefriedigend und wirksame Adjuvante werden dringend benötigt. Nur 2 Impfadjuvanten, Aluminiumsalze und IRIV (immunopotentiating reconstituted influenza virosomes) sind in Europa zugelassen. Bekanntlich sind Aluminiumsalze als CTL Adjuvans wirkungslos. Wir haben für ein typisches Melanom-Tumorantigen (Mart-1/Melan-A) geprüft, ob die Stimulation spezifischer CTL durch IRIV verbessert werden kann.

Material und Methoden

Periphere Leukozyten von gesunden Spendern wurden mit IRIV (Pevion Biotech, Bern) und entweder Influenza Matrix58-66(IM) oder Melanom-Tumorantigen Mart-127-35 (M27-35) HLA-A2.1 Epitopen stimuliert. Kurzfristige Kulturen wurden nach Epitopenspezifizität durch Zytotoxicitätsexperimente (51Cr release assay) und Tetramer Färbung untersucht. Zytokine Genexpression und Proteinproduktion wurden mit RT-PCR und Elisa nachgewiesen.

Ergebnisse

Nach 1 Kulturwoche waren CTL spezifisch für IM nur bei Stimulation mit IRIV + IM mit einer CTL Prekursorfrequenz von 1/30'000 CD8+ T Zellen nachweisbar. Zugleich zeigte sich eine spezifische Tetramerfärbung von über 7% der CD8+ T Zellen verglichen mit 0.4% bei einer Stimulation mit Kontroll-Liposomen + IM (p<0.01). Stimulation mit IRIV und M27-35 zeigte ebenfalls eine signifikant (p<0.01) höhere Wirksamkeit verglichen mit Kontroll-Liposomen und M27-35 (11.3% versus 1.5% M27-35 Tetramerfärbung, respektiv). Bei Ausschluss von CD4+ Lymphozyten erloschen sämtliche adjuvanten Effekte auf die CTL Induktion von beiden Antigenen IM und M27-35. Ferner bewirkte die Stimulation von peripheren Leukozyten mit IRIV alleine - also ohne Antigene - die Proliferation von CD4+, CD45RO+ T Zellen, sowie die Genexpression und Proteinproduktion von GM-CSF (>1ng/ml), TNF-α (>5ng/ml) und IFN-γ (200pg/ml), welche alle mit einer Stimulation von CD4+ T helper 1 Zellen einhergehen.

Schlussfolgerung

IRIV bewirkt durch CD4+ T Zellen Aktivierung eine verstärkte Induktion von Melanomantigen spezifischen CTL. Demzufolge könnten IRIV wesentliche Vorteile in der Tumorvaccination anbieten.