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Einfluß der Redifferenzierungstherapie mit Retinoiden auf Tumorwachstum und Tumorangiogenese bei Schilddrüsenkarzinomzellinien in vitro und in vivo
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Eine proliferationshemmende Wirkung von Retinoiden ist für verschiedene Tumorformen belegt. Für Schilddrüsenkarzinome (SD-Ca.) existieren neben experimentellen Ergebnissen auch erste Daten aus klinischen Studien. So fand sich bei konventionell austherapierten Patienten mit malignen Schilddrüsentumoren in 40% der mit Retinoiden behandelten Probanden ein Ansprechen auf die Therapie. Als Ursache wurden vor allem Mechanismen der Redifferenzierung diskutiert. Da Gefäßneubildung eine essentielle Voraussetzung für Tumorwachstum ist, war es Ziel unserer Untersuchung, den möglichen Einfluß der Retinoidtherapie auf die Tumorneoangiogenese zu erarbeiten.
Material und Methoden
Analyse der Wirkung von 13-cis Retinol (0.1 mM/10 mM, bzw. 0,15 mg/kgKG) auf drei SD-Ca-Tumorzellinien (follikulär-FTC133, oxyphil-XTC und anaplastisch-C643), bzw. deren Xenotransplantate in NCR nu/nu Nacktmäusen. Untersuchung von Proliferation (MTT-Assay) und VEGF-Produktion (VEGF-ELISA) in vitro und VEGF-Expression und Mikrogefäßdichte in vivo. Die morphometrische Analyse der Mikrogefäßdichte und VEGF-Expression wurde nach immunhistochemischer Markierung (anti-VEGF/ CD 31 Antikörper) mittels halbautomatischer, dioptaler Bildverarbeitung vorgenommen.
Ergebnisse
Eine proliferationshemmende Wirkung des 13-cis Retinols konnte erneut bestätigt werden. In der Dosierung 0.1mM fand sich nach 14 Tagen eine Abnahme der Zellzahlen zwischen 66% und 74%. Die Hemmung der VEGF-Produktion war in vitro inkonstant. In vivo konnte bei FTC eine Reduktion der Mikrogefäßdichte (MGD) gegenüber den unbehandelten Kontrollen um 25% und bei C643 um 15% gezeigt werden. XTC zeigte keine Reduktion der MDG. Die heterogene immunhistochemische Expression von VEGF erlaubte nur in FTC eine sichere Aussage. Hier fand sich, verglichen mit der unbehandelten Kontrolle, eine Reduktion der VEGF Expression um 30%.
Schlussfolgerung
Die proliferationshemmende Wirkung des Retinols konnte in vitro in den drei untersuchten SD-Ca Zelllinien erneut gezeigt werden. In experimentellen Tumoren dieser Zelllinien konnte erstmals eine teils erhebliche, wenngleich unterschiedlich ausgeprägte Verminderung der Tumorneoangiogenese nachgewiesen werden, die eine Ursache für das klinische Ansprechen von Tumoren auf Retinoltherapie darstellen könnte. Aufgrund der Daten dieser Untersuchung kann dieses Phänomen nicht hinreichend mit der Hemmung der VEGF Expression allein erklärt werden.