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26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 08.03.2024, Aalen

Entwicklung von Modellen zur Vorhersage des Hörerhalts und Sprachverstehens mit dem CI

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Annette Koch - Medizinische Hochschule Hannover, HNO, Hannover, Deutschland
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschule Hannover, HNO, Hannover, Deutschland
  • Andreas Büchner - Medizinische Hochschule Hannover, HNO, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Aalen, 06.-08.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc136

doi: 10.3205/24dga136, urn:nbn:de:0183-24dga1366

Veröffentlicht: 5. März 2024

© 2024 Koch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Hörerfolg mit dem Cochlea-Implantat (CI) lässt sich bisher nicht verlässlich vorhersagen und kann bei jedem Patienten unterschiedlich ausfallen [1]. Die Ursachen sind vielfältig und bisher nicht ausreichend erforscht. Sie reichen von Faktoren wie Alter bei der Implantation [2], über das präoperative Hörvermögen [3] bis hin zu kognitiven Fähigkeiten und Begleiterkrankungen. Im Rahmen des Projekts wurden daher erste Modelle zur Vorhersage des Hörerhalts und Sprachverstehens mit dem CI entwickelt und untersucht.

Methoden: Das Sprachverstehen mit dem CI und der Erhalt des vorhandenen Restgehörs während der Implantation wurde modelliert anhand von:

  • Demographischen Patientendaten (z.B. Geschlecht, Alter, Ertaubungsverlauf)
  • Präoperativen ton- und sprachaudiometrischen Daten (z.B. Freiburger Einsilberverstehen)
  • Implantat-spezifischen Daten (z.B. Typ des Elektrodenarrays, cochleäre Abdeckung)

Die Modelle wurden mit unterschiedlichen Algorithmen entwickelt, trainiert, optimiert und anschließend auf dem Testdatensatz evaluiert.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse zeigen, dass verschiedene Faktoren einen Einfluss auf den Hörerfolg mit dem CI haben können. Faktoren wie das präoperative Restgehör in den tiefen Frequenzen und das Alter nehmen eine wichtige Rolle für die Vorhersage ein.

Schlussfolgerungen: Das präoperative Restgehör und das Alter könnten prädiktive Faktoren für den Hörerfolg mit dem CI darstellen. Weitere Analysen sind geplant, um ein besseres Verständnis der interindividuellen Ergebnisvariabilität zu erreichen und verlässlichere Vorhersagen treffen zu können. Ebenso sollen weitere potenzielle Prädiktoren erhoben und betrachtet werden.


Literatur

1.
Kronenberger WG, Henning SC, Ditmars AM, Pisoni DB. Language processing fluency and verbal working memory in prelingually deaf long-term cochlear implant users: A pilot study. Cochlear Implants Int. 2018 Nov;19(6):312-23. DOI: 10.1080/14670100.2018.1493970 Externer Link
2.
Beyea JA, McMullen KP, Harris MS, Houston DM, Martin JM, Bolster VA, Adunka OF, Moberly AC. Cochlear Implants in Adults: Effects of Age and Duration of Deafness on Speech Recognition. Otol Neurotol. 2016 Oct;37(9):1238-45. DOI: 10.1097/MAO.0000000000001162 Externer Link
3.
Haumann S, Hohmann V, Meis M, Herzke T, Lenarz T, Büchner A. Indication criteria for cochlear implants and hearing aids: impact of audiological and non-audiological findings. Audiol Res. 2012 Aug 14;2(1):e12. DOI: 10.4081/audiores.2012.e12 Externer Link