gms | German Medical Science

26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 08.03.2024, Aalen

Sprache oder Rauschen? Welcher akustische Stimulus eignet sich besser für Richtungshörtests bei (hörgeschädigten) Grundschulkindern?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • presenting/speaker Elisabeth Zangerl - Tirol Kliniken, HSS-Klinik, Innsbruck, Österreich
  • Josef Seebacher - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Simone Graf - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Philipp Zelger - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Aalen, 06.-08.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc111

doi: 10.3205/24dga111, urn:nbn:de:0183-24dga1113

Veröffentlicht: 5. März 2024

© 2024 Zangerl et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund und Zielstellung: In der Habilitation von frühkindlichen Hörschädigungen wird der Fokus vor allem auf eine Optimierung des Sprachverstehens der betroffenen Kinder im Störlärm, was für eine erfolgreiche Teilhabe und Absolvierung der Schulbildung unablässig ist, gelegt. Dem Richtungshören kommt dabei lediglich eine Nebenrolle zu. Dabei können die hochwertigen Hörsysteme das räumliche Hören der Betroffenen deutlich verbessern – im Besonderen die Fähigkeit zur Richtungsbestimmung. Häufig kann eine Verbesserung des Richtungshörens bei Säuglingen und Kleinstkindern bereits nach wenigen Wochen der Hörgeräteversorgung beobachtet werden. Allerdings liegt derzeit noch kein standardisiertes Verfahren zur quantitativen Bewertung des Richtungshörens in der klinischen Routine vor. Da hierfür häufig Tests mit breitbandigen Geräuschstimuli Anwendung finden, welche von modernen Hörsystemen teilweise herausgefiltert und unterdrückt werden, erschwert dies eine valide Beurteilung.

Die vorliegende Studie untersucht, ob die Verwendung von Sprachstimuli bestehend aus zweisilbigen Wörtern im Richtungshörtest für Kinder mit Hörbeeinträchtigung gegenüber den üblichen Geräuschstimuli einen Vorteil in der Zuordnung der Schallquelle für die hörgeschädigten Kinder ergibt.

Methodik: Im Rahmen der Studie wurden 10 normalhörende Kinder sowie 10 Kinder mit versorgungswürdiger Hörschädigung im Alter zwischen 6 und 10 Jahren untersucht. In der Studie wurden zwei Richtungshörtests mit unterschiedlichen Stimuli (Zweisilbige Worte und Schmalbandrauschen) durchgeführt und der Winkelfehler bestimmt.

Ergebnisse: Die vorläufigen Ergebnisse der Studie deuten auf keine wesentliche Abhängigkeit der Richtungshörergebnisse vom verwendeten Stimulus hin. Weder in der Referenzgruppe noch in der Gruppe der hörgeschädigten Kinder zeigt sich eine eindeutige Präferenz hinsichtlich des verwendeten Stimulus.

Schlussfolgerung: Für Kinder scheinen zweisilbige Sprachstimuli und Stimuli aus Breitbandrauschen gleichermaßen für Richtungshörtests geeignet zu sein.