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26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 08.03.2024, Aalen

Das richtige Timing: Wie Interphase Gap Effect & Facilitation die elektrische Stimulation mit Cochlea Implantaten beeinflussen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Jan Dambon - UKSH Kiel, HNO-Heilkunde, Kiel, Deutschland
  • Matthias Hey - UKSH Kiel, HNO-Heilkunde, Kiel, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Aalen, 06.-08.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc073

doi: 10.3205/24dga073, urn:nbn:de:0183-24dga0739

Veröffentlicht: 5. März 2024

© 2024 Dambon et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Elektrisch evozierte Summenaktionspotentiale (ECAPs) objektivieren die Reaktion des Hörnervs nach Stimulation mit einem Cochlea-Implantat (CI). Der Interphase-Gap-Effekt (IPG) und Facilitation sind elektrophysiologische Phänomene zur Charakterisierung der zeitlichen Antwortverhaltens des Hörnervs. Die Effekte zielen auf die zeitliche Integration elektrischer Stimuli ab und basieren auf Änderungen von Inter-Phasen- und Inter-Puls-Abständen. In dieser Studie sollen die Auswirkungen und Zusammenhänge dieser Phänomene bei elektrischer Stimulation mit einem Cochlea-Implantat untersucht werden.

Methoden: Bei 46 postlingual implantierten CI-Patienten (Cochlear Ltd., CI 5xx, 6xx, 24RE(CA)) wurden ECAP-Messungen zur Charakterisierung von Facilitation und Recovery sowie Amplitudenwachstumsfunktion und Erregungsausbreitung durchgeführt. Die elektrophysiologischen Parameter wurden durch Gruppenvergleich für zwei verschiedene IPGs (7, 30 µs) analysiert. Facilitation wurde für einen minimalen Inter-Puls-Abstand von 13 µs bei vordefinierten Probe-Leveln bei einer ECAP-Amplitude von 10, 20 & 50 µV gemessen.

Ergebnisse: Höhere IPGs von 30 µs zeigen höhere ECAP-Amplituden bei fixen Stimulationslevel und niedrigere ECAP-Schwellen als bei 7 µs. Facilitation hängt nicht von der Höhe des Stimulationslevels des Probepulses ab und weist keinen signifikanten IPG-Effekt auf. Facilitation ist von der ECAP-Schwelle abhängig; höhere Facilitation-Amplituden lassen sich bei höherer ECAP-Schwelle erzielen.

Schlussfolgerungen: Sowohl der IPG Effekt als auch Facilitation erhöhen die Reaktionsfähigkeit des Hörnervs auf elektrische Stimulation. Die Effekte sind insofern verwoben, dass Facilitation eine Abhängigkeit von der ECAP-Schwelle aufweist, welche wiederum abhängige Variable im IPG Effekt ist.