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26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 08.03.2024, Aalen

Spannungsmatrix zur intraoperativen Beurteilung der Elektrodenlage

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Annett Franke-Trieger - Uniklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Hals- Nasen- und Ohrenheilkunde, Dresden, Deutschland
  • Stefan Strahl - MEDEL, Innsbruck, Österreich
  • Katrin Murrmann - Uniklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Dresden, Deutschland
  • Thomas Zahnert - Uniklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Aalen, 06.-08.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc052

doi: 10.3205/24dga052, urn:nbn:de:0183-24dga0523

Veröffentlicht: 5. März 2024

© 2024 Franke-Trieger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In der Qualitätssicherung des CI- Versorgungsweges gehört es zum Standard, die korrekte intracochleäre Lage des Elektrodenträgers mithilfe einer Bildgebung sicherzustellen. In sehr seltenen Fällen kommt es zu einer Fehllage des Elektrodenträgers, die vom Operateur unbemerkt bleibt (z.B. einem Umknicken der Elektrodenspitze „Tip Fold“). In der klinischen Praxis erfolgt die Bildgebung oftmals postoperativ. Wird dabei ein nicht regelrecht eingeführter Elektrodenträger erkannt, kann dem Patienten eine operative Revision angeboten werden. Eine intraoperative Beurteilung des Elektrodenträgers ermöglicht die Option der sofortigen Korrektur. Mit der Spannungsmatrix steht eine rein funktionsdiagnostische Methode zur Verfügung, aus der sich Rückschlüsse auf die Elektrodenlage ziehen lassen. Um das Profil intraoperativ schnell und zuverlässig interpretieren zu können, d.h. Spannungsmatrix in Bezug auf die Elektrodenlage als unauffällig (regelrechte Lage) oder als auffällig (Fehllage) einstufen zu können, bedarf es einer Datengrundlage, von bekannten Elektrodenlagen und dazugehörigen Spannungsmatrizen. Die Studie hat das Ziel einen Algorithmus zu entwickeln, der die Spannungsmatrix automatisiert auswertet und sie als unauffällig oder nicht unauffällig einstuft und dabei eine möglichst hohe Sensitivität und hohe Spezifität erreicht.

Methoden: An N=506 CI Tragenden, die zwischen 2008 und 2023 mit Cochlea Implantaten der Firma MEDEL versorgt worden sind, wurde die intraoperativ erhobene Spannungsmatrix retrospektiv ausgewertet werden und die daraus resultierende farbcodierte Spannungsmatrix, die sogenannte Heat Map analysiert. Die Elektrodenlage wurde anhand der postoperativen Bildgebung (Digitalen Volumentomografie) beurteilt. Unter den Daten befanden sich zum Zeitpunkt der Auswertung bereits bekannte Fehllagen (N=2 Tip Folds, N=2 basale loops, N=1 basale Stauchung). Es wurde ein Algorithmus entwickelt, der die Diagonalen der Spannungsmatrix bewertet.

Ergebnisse: In dem Vortrag werden die Heat Maps und die DVT Aufnahmen von regelrechten Elektrodenlagen und von den Fehllagen präsentiert. Beide bekannten Tip Folds sowie beide bekannten basalen loops zeigen eine stark auffällige Heat Map und wurden durch den Algorithmus als nicht unauffällig detektiert. Die basale Stauchung wurde mithilfe des Algorithmus nicht erkannt. In dem Vortrag werden die Sensitivität und Spezifität des Algorithmus präsentiert.

Schlussfolgerung: Die Messung der Spannungsmatrix ermöglicht die intraoperative Beurteilung der Elektrodenlage.