gms | German Medical Science

26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 08.03.2024, Aalen

Einfluss des Schwellenschwunds auf das Sprachverstehen bei mittel- bis hochgradigem Hörverlust

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Florian Schmidt - Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland
  • Thomas Hocke - Cochlear Deutschland GmbH & Co. KG, Hannover, Deutschland
  • Lichun Zhang - Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland
  • Wilma Großmann - Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland
  • Robert Mlynski - Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Aalen, 06.-08.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc044

doi: 10.3205/24dga044, urn:nbn:de:0183-24dga0448

Veröffentlicht: 5. März 2024

© 2024 Schmidt et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Die Empfehlung einer geeigneten Hörversorgung bei Patienten mit mittel- bis hochgradigem Hörverlust kann, selbst bei ähnlicher Hörschwelle im kritischen Frequenzbereich für Sprache (4FPTA), unterschiedlich ausfallen. In manchen Fällen kann bereits ein Hörverlust ab 4FPTA=50 dB HL mit Hörgeräten nicht mehr adäquat versorgbar sein und in einem unerwartet schlechten Sprachverstehen (WRS65(HG) ≤60%) resultieren. Die Ursache der Variation des Sprachverstehens in dieser Gruppe der Hörgeschädigten bleibt i.d.R. weitgehend ungeklärt. Bei der Beurteilung des Hörverlustes allein durch die Hörschwelle werden potentiell retrocochleäre Verarbeitungsstörungen (bei Ausschluss einer Raumforderung via Bildgebung) nicht berücksichtigt. In dieser Studie sollen bei Patienten mit 4FPTA = 50–80 dB HL der Zusammenhang zwischen Schwellenschwund und Sprachverstehen untersucht werden.

Für 22 Fälle (27 Ohren) wurden Hörschwellen im Tonaudiogramm, Sprachverstehen über Freiburger Einsilbertest mit und ohne Hörversorgung (WRS65(HG) und WRSmax) sowie der Schwellenschwund im Carhart-Test im Frequenzbereich 1–4 kHz ermittelt und Abhängigkeiten zueinander untersucht. Die Analyse ergab einen signifikanten Zusammenhang zwischen Schwellenschwund bei 1–2 kHz und WRSmax (R=-0,36) sowie WRS65(HG) (R=-0,59).

Diese Korrelationen zeigen, dass der Carhart-Test ein großes differentialdiagnostisches Potential bei der Beurteilung einer Hörgeräteversorgung hat. Ferner könnte der Schwellenschwund für die Prognose des Versorgungserfolges durch ein CI ein weiterer prädiktiver Faktor sein.