gms | German Medical Science

26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 08.03.2024, Aalen

Zusammenhang zwischen Spannungsmatrix und Spread of Excitation sowie Sprachverstehen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Pascal Nachtigäller - LMU-Klinikum München, HNO, München, Deutschland
  • Tobias Weißgerber - Universitätsklinikum Frankfurt, Audiologische Akustik, Frankfurt, Deutschland
  • Uwe Baumann - Universitätsklinikum Frankfurt, Audiologische Akustik, Frankfurt, Deutschland
  • Tobias Rader - LMU-Klinikum München, HNO, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Aalen, 06.-08.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc037

doi: 10.3205/24dga037, urn:nbn:de:0183-24dga0375

Veröffentlicht: 5. März 2024

© 2024 Nachtigäller et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Bei Cochlea-Implantat versorgten Patienten werden Messungen der elektrischen Feldausbreitung wie Transimpedanzmatrix (TIM, Cochlear) und Spannungsmatrix (VM, MED-EL) immer häufiger mit Messungen der neuronalen Maskierung (Spread of Excitation, SoE) gleichgesetzt. Intraoperativ wurde die Ähnlichkeit im Kontext der Lagekontrolle bereits häufig untersucht, über postoperative Zusammenhänge wurde jedoch wenig berichtet. In einer vorherigen Studie [1] wurden postoperativ stark asymmetrische SoE-Profile gemessen. Es wurde anhand unterschiedlicher Normalisierungsmethoden überprüft, ob die VM ebenfalls diese Asymmetrie aufweist und wie ähnlich die beiden Verläufe zueinander sind, wobei eine starke visuelle Ähnlichkeit festgestellt wurde. Der Median-RMS-Unterschied zwischen den SoE- und VM-Messpunkten war allerdings größer als 14%, woraus gefolgert wurde, dass sich die Messungen SoE und VM stark überschneiden, aber nicht komplett analog zueinander sind. Eine Korrelationsanalyse mit identischer Auswertung der VM zu den SoE-Messungen in Rader et al. [1], 2023 konnte die signifikanten Korrelationen mit dem Sprachverstehen nicht replizieren. Die größere Informationsdichte in der VM ermöglicht die Berechnung weiterer Faktoren, die mit dem Sprachverstehen korreliert werden können. Untersucht wurden hier eine Umsetzung des ECAP Separation Index (Hughes, 2008 [2]) sowie der Electrical Spread Coefficient (ESC, Joly et al., 2021 [3]). Der Separation Index zeigte eine negative signifikante Korrelation für den Abstand zwischen den Spannungskurven der Elektroden 7 und 8 und dem Sprachverstehen im Störschall (n=16; p<0,001; c=-0,80). Für den ESC hingegen konnte im Gegensatz zum Paper von Joly et al. [3] keine signifikante Korrelation festgestellt werden.


Literatur

1.
Rader T, Nachtigäller P, Linke T, Weißgerber T, Baumann U. Exponential fitting of spread of excitation response measurements in cochlear implants. J Neurosci Methods. 2023 May 1;391:109854. DOI: 10.1016/j.jneumeth.2023.109854 Externer Link
2.
Hughes ML, Stille LJ. Psychophysical versus physiological spatial forward masking and the relation to speech perception in cochlear implants. Ear Hear. 2008 Jun;29(3):435-52. DOI: 10.1097/AUD.0b013e31816a0d3d Externer Link
3.
Joly CA, Reynard P, Hermann R, Seldran F, Gallego S, Idriss S, Thai-Van H. Intra-Cochlear Current Spread Correlates with Speech Perception in Experienced Adult Cochlear Implant Users. J Clin Med. 2021 Dec 13;10(24):5819. DOI: 10.3390/jcm10245819 Externer Link