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26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 08.03.2024, Aalen

CI Elektrodenimpedanz als indirekter Biomarker für Resthörvermögen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Wilhelm Wimmer - Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, München, Deutschland
  • Stephan Schraivogel - Inselspital Bern, Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie, Bern, Schweiz
  • Stefan Weder - Inselspital Bern, Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie, Bern, Schweiz
  • Marco Caversaccio - Inselspital Bern, Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie, Bern, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Aalen, 06.-08.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc029

doi: 10.3205/24dga029, urn:nbn:de:0183-24dga0296

Veröffentlicht: 5. März 2024

© 2024 Wimmer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen Restgehör und der elektrischen Impedanz für die Verlaufskontrolle bei Cochlea-Implantationen zu untersuchen. Subkomponenten der Impedanz, insbesondere Nahfeldkomponenten, könnten ein durch die Insertion verursachtes Trauma widerspiegeln und daher als indirekter Biomarker für das Restgehör dienen [1].

Methoden: Zweiundvierzig Patienten mit „Lateral-Wall“-Elektrodenträgern wurden in die Studie aufgenommen. Wir analysierten prä- und postoperative Reintonaudiogramme und Telemetrie-Aufnahmen über eine mittlere Nachbeobachtungszeit von 24 Monaten, um den Zusammenhang zwischen Resthörvermögen und Impedanzen zu bewerten. Die Nah- und Fernfeldkomponenten der Impedanz wurden anhand der aufgezeichneten Spannungsmatrizen und eines phänomenologischen Algorithmus geschätzt [2].

Ergebnisse: Unsere Analyse zeigte, dass die Fernfeldimpedanz über die Zeit stabil blieb. Im Gegensatz dazu wurde bei der Nahfeldimpedanz ein dynamischer Verlauf mit einem Maximum bei ca. 4 Wochen beobachtet. Wir fanden einen statistisch signifikanten negativen Effekt der Nahfeldimpedanz auf das Restgehör (-3,8 dB HL pro kΩ; p<,001). Im Gegensatz dazu wurde kein signifikanter Effekt der Fernfeld-Impedanz gefunden.

Schlussfolgerungen: Unsere Daten deuten darauf hin, dass die Nahfeldimpedanz spezifische Entzündungs- bzw. Gewebereaktionen, welche durch die Implantation versursacht werden, abbilden kann. Diese Ergebnisse unterstreichen das Potenzial der Impedanztelemetrie als (indirekte) objektive Biomarker für Struktur- und Funktionserhalt.


Literatur

1.
Wimmer W, Sclabas L, Caversaccio M, Weder S. Cochlear Implant Electrode Impedance as Potential Biomarker for Residual Hearing. Front Neurol. 2022 Jun 27;13:886171. DOI: 10.3389/fneur.2022.886171 Externer Link
2.
Schraivogel S, Aebischer P, Weder S, Caversaccio M, Wimmer W. Cochlear implant electrode impedance subcomponents as biomarker for residual hearing. Front Neurol. 2023 May 23;14:1183116. DOI: 10.3389/fneur.2023.1183116 Externer Link