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26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 08.03.2024, Aalen

Evaluierende Audiometrie nach Cochlea-Implantat-Versorgung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Oliver Dziemba - Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie, Greifswald, Deutschland
  • Stephan Merz - Merz Medizintechnik, Reutlingen, Deutschland
  • Thomas Hocke - Cochlear Deutschland GmbH & Co. KG, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Aalen, 06.-08.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc025

doi: 10.3205/24dga025, urn:nbn:de:0183-24dga0257

Veröffentlicht: 5. März 2024

© 2024 Dziemba et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ein Hauptziel der Versorgung von Patienten und Patientinnen mit Cochlea-Implantat (CI) ist die Verbesserung des Sprachverstehens. Einer der Zielparameter ist die Sprachverständlichkeit in Ruhe. Die Versorgungsergebnisse lassen jedoch eine sehr große Variabilität erkennen, welche bislang nur unzureichend erklärt werden konnte. Ziel dieser nichtinterventionellen retrospektiven Studie war die Aufklärung dieser Variabilität. Dies erfolgte anhand einer ausgewählten Population von Patient*innen, bei der die Ätiologie keinen negativen Einfluss auf die postoperative Sprachverständlichkeit erwarten ließ.

Material und Methoden: Es wurden audiometrische Befunde der CI-Folgetherapie von 28 erwachsenen Patient*innen nach 6 Monaten CI-Erfahrung ausgewertet. Diese wurden in Relation zur präoperativen audiometrischen Untersuchung gesetzt und hinsichtlich eines unlängst publizierten Prädiktionsmodells [1] für das postoperative Einsilberverstehen ausgewertet.

Ergebnisse: Durch Einschluss der postoperativen Hörfeldskalierung und des Hörverlusts für Zahlen in das Modell lassen sich 55% der Variabilität in den Versorgungsergebnissen bzgl. des Einsilberverstehens erklären.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass ein Großteil der Ursachen für die Variabilität der Versorgungsergebnisse durch systematische postoperative audiometrische Kontrollen erfasst werden kann. Aus diesen Ergebnissen können sich unmittelbare Schlussfolgerungen für die Anpassungen der CI-Systeme ziehen lassen. Inwieweit diese jedoch zu einer Verbesserung der Befundlage führen, muss Gegenstand weiterer, möglichst prospektiver Studien sein [2].


Literatur

1.
Hoppe U, Hocke T, Hast A, Iro H. Cochlear Implantation in Candidates With Moderate-to-Severe Hearing Loss and Poor Speech Perception. Laryngoscope. 2021 Mar;131(3):E940-E945. DOI: 10.1002/lary.28771 Externer Link
2.
Dziemba OC, Merz S, Hocke T. Zur evaluierenden Audiometrie nach Cochlea-Implantat-Versorgung [Evaluative audiometry after cochlear implant provision. German Version]. HNO. 2023 Oct;71(10):669-77. German. DOI: 10.1007/s00106-023-01316-8 Externer Link