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Überprüfung des Versorgungsergebnisses bei Kindern mit Hörgerät und Cochlea-Implantat mithilfe des mFAST-Hörtests
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Veröffentlicht: | 1. März 2023 |
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Die Messung der Hörschwelle mit subjektiven Hörprüfverfahren benötigt bei Kindern ausreichend Erfahrung und Geduld, da die Kooperationsbereitschaft der Kinder schnell nachlassen kann [1]. Eine mögliche Alternative zur Tonaudiometrie mit reinen Tönen bietet der multifrequente Tierstimmentest (mFAST) mit den Frequenzschwerpunkten 500 Hz (Kuh), 1.000 Hz (Hund), 2.000 Hz (Katze) und 4.000 Hz (Vogel) [2]. In diesem Projekt wurde die Frage untersucht, ob der mFAST ein valides Testverfahren ist, um das Versorgungsergebnis bei Kindern, die mit einem Hörgerät (HG) und/oder einem Cochlea-Implantat (CI) versorgt sind, zu überprüfen. Insgesamt wurden 33 Kinder (d.h. 66 Ohren) im Alter zwischen 3 und 7 Jahren untersucht, die entweder beidseitig mit einer Hörhilfe versorgt (bilateral HG, bilateral CI, bimodal) oder die auf beiden Ohren normalhörend waren. Die Hörschwellen des mFASTs wurden einerseits zwischen den Hörgruppen und andererseits innerhalb der Hörgruppen mit den Aufblähkurven bzw. den Hörschwellen aus der Spiel-/Tonaudiometrie (TA) verglichen. Auch wurden 11 normalhörende Erwachsene (d.h. 22 Ohren) zweimal mit der TA und dem mFAST untersucht, um die Test-Retest-Reliabilität für beide Testverfahren zu quantifizieren. Die Ergebnisse der normalhörenden Erwachsenen zeigten eine höhere Test-Retest-Reliabilität bei der TA als beim mFAST. Der Vergleich der verschiedenen (Kinder-) Hörgruppen zeigte einen Gruppenunterschied bei allen Frequenzen unabhängig vom Testverfahren: Die (versorgte) Hörschwelle der CI-Gruppe war schlechter im Vergleich zur HG-Gruppe, welche wiederum schlechter als die (unversorgte) Hörschwelle bei den normalhörenden Kindern war. Gruppenunterschiede waren auch im Hinblick auf die Korrelation zwischen den beiden Testverfahren zu beobachten, wobei der Zusammenhang bei der HG-Gruppe stark und bei den CI- und NH-Gruppe schwach ausgeprägt war. Die geringere Test-Retest-Reliabilität beim mFAST und die limitierte Korrelation zwischen den beiden Testverfahren deuten darauf hin, dass der mFAST nur bedingt eine Alternative zur TA darstellt, um das Versorgungsergebnis bei Kindern, die mit einer Hörhilfe versorgt sind, zu überprüfen. Auch wenn sich die beiden Testverfahren unterscheiden (Hörschwelle bei TA vs. Diskriminationsschwelle bei mFAST), sind die Gruppenunterschiede hinsichtlich der Hörschwellen bzw. der Aufblähkurven dennoch vergleichbar.
Eine Langfassung des Beitrags erhalten Sie hier: