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Der Vorteil des rechten Ohres in statischen und dynamischen Cocktail-Party-Situationen
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Veröffentlicht: | 1. März 2023 |
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Bei dichotischer Präsentation von Sprachstimuli lässt sich oft ein Vorteil des rechten Ohres (right-ear advantage, REA) beobachten, der sich u.a. in einer besseren Performanz im Vergleich zum linken Ohr äußert. Erklärungsansätze hierfür beziehen sich meist auf die weitestgehend kontralaterale Verschaltung des peripheren Gehörs mit den Hemisphären in Verbindung mit einer Spezialisierung der linken Hemisphäre auf zeitlich stark und schnell fluktuierende Signale wie Sprache. Es existieren Hinweise darauf, dass der REA bei einer kognitiven Belastung erhöht ist ([1], [2]). Vor diesem Hintergrund ist es interessant zu untersuchen, wie sich der REA in statischen (konstanter Zielsprecher) im Vergleich zu dynamischen Cocktail-Party-Situationen (unvorhersehbare Zielsprecherwechsel) verhält, da letztere mit einer höheren kognitiven Belastung verbunden sind. Ergebnisse einer früheren Studie [3] geben tatsächlich Hinweise auf einen größeren REA in dynamischen relativ zu statischen Situationen, wobei jedoch Deckeneffekte in der Performanz die Interpretation der Daten erschwerten. In der vorliegenden Studie wurde eine Cocktail-Party-Situation mit drei konkurrierenden Sprechern auf verschiedenen Positionen (-60, 0 und +60 Grad Azimutwinkel) unter Verwendung des Oldenburger Satztests simuliert. Der Zielsprecher wurde mit Hilfe eines Schlüsselworts gekennzeichnet. In der statischen Kondition blieb die Position des Zielsprechers konstant und wurde im Vorfeld bekannt gegeben, während sie in der dynamischen Situation nach jedem Trial in unvorhersehbarer Weise wechselte. Zur Vermeidung von Deckeneffekten in der Performanz wurden die Sprachstimuli entweder bei niedrigen Schalldruckpegeln präsentiert oder mit einem Noise Vocoder bearbeitet. Es wurden die Daten von 16 jungen normalhörenden Versuchsteilnehmern einbezogen. In diesem Beitrag wird analysiert, inwieweit die unterschiedlich kognitiv belastenden Konditionen (statisch/dynamisch) Einfluss auf die Ausprägung des REA nehmen und inwieweit eine Interaktion mit der Art der Signaldegradation (geringer Pegel/Vocoder) besteht. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund gängiger Modelle zum REA diskutiert. Unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (ME2751/3-2).
Literatur
- 1.
- Fumero MJ, Marrufo-Pérez MI, Eustaquio-Martín A, Lopez-Poveda EA. Divided listening in the free field becomes asymmetric when acoustic cues are limited. Hearing Research. 2022;416:108444. DOI: 10.1016/j.heares.2022.108444
- 2.
- Penner IK, Schläfli K, Opwis K, Hugdahl K. The role of working memory in dichotic-listening studies of auditory laterality. J Clin Exp Neuropsychol. 2009;31(8):959-66. DOI: 10.1080/13803390902766895
- 3.
- Wächtler M, Wenzel F, Kessler J, Walger M, Meister H. What are some of the challenges in dynamic cocktail party listening? In: The 12th Speech in Noise Workshop; 2020 Jan 9-10; Toulouse, France.