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25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

01.03. - 03.03.2023, Köln

Verhalten von zeitoptimierten intraoperativen ECAP-Messungen zur Schätzung der Neural Health bei Variation der Aufnahmeelektrode

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Max Blümer - Universtitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, DE
  • Alexander Elsholz - Universtitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, DE
  • Anne Schröder - MED-EL Elektromedizinische Geraete Deutschland Gesellschaft m.b.H., Starnberg, DE
  • Konrad Schwarz - MED-EL Elektromedizinische Geraete Gesellschaft m.b.H., Innsbruck, AT
  • Mark Praetorius - Universtitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, DE

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Köln, 01.-03.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc133

doi: 10.3205/23dga133, urn:nbn:de:0183-23dga1332

Veröffentlicht: 1. März 2023

© 2023 Blümer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei 28 Patienten wird der Einfluss der Aufnahmeelektrode auf intraoperativ gemessene ECAPs mit der klinischen Software Maestro AutoART betrachtet. Die Stimulation pro Stimulationselektrode umfasste kontinuierliche (80Hz), biphasische Rechteckpulse (40µs Phasendauer) mit alternierenden Phasen und stetig steigender Amplitude (200µA/sec). Neben der Variation der Aufnahmeelektroden (RE) von 4/11 und somit Amplitudenschritte von 20µA/55µA nach jeweils 8/22 Pulsen wurde für die Schätzung der Neural Health [1] die Pause zwischen den Pulsphasen (IPG) mit 2.1µs bzw. 30µs variiert. Für alle 4 Paradigmen wurde bei der Stimulationsintensität von 35nC nach 4.4 sec abgebrochen, falls die Parametrisierung nicht vorher erfolgreich war. Um den Zeitaufwand intraoperativer Messungen weiter zu minimieren, wurden diese parallel zum regulären Ablauf integriert.

Ergebnisse: Die Erfolgsrate der Parametrisierung betrug 76.2%, bei 87.5% wurde zumindest ein Paradigma und bei 66.3% alle Paradigmen erfolgreich parametrisiert. Die Erfolgsrate war unbeeinflusst vom Paradigma, jedoch variierte die benötigte Stimulationsintensität zwischen 4 und 11 RE um 4.2/6.1qu (2.1µs/30µs IPG). Die Parametrisierung an denselben RE für die Paradigmen 4/11 RE zeigte eine Korrelation des AGF Threshold R=0.86/=0.90 für 2.1µs/30µs IPG und der AGF Steigung R=0.93/0.94. Die Steigung der AGF verändert sich mit zunehmender Distanz der Stimulations- und Aufnahmeelektrode, für 2.1µs IPG ergab dies einen mittleren Unterschied von 0.29 (µV/nC)/mm Richtung Apex und 0.67 (µV/nC)/mm Richtung rundes Fenster sowie 0.37 (µV/nC)/mm bzw. 0.83 (µV/nC)/mm für 30µs IPG. Diese Distanz hatte keinen signifikanten Effekt auf den AGF Threshold.

Diskussion und Ausblick: Der minimierte Zeitaufwand resultierte in einer reduzierten Erfolgsrate im Vergleich zu anderen Studien [2]. Die Genauigkeit der Steigung der AGF wurde mit wiederholten Messungen (4/11 RE) gezeigt. Für postoperative Messungen sollte die unterschiedliche notwendige Stimulationsintensität und der damit verbundene Höreindruck für die Parametrisierung berücksichtigt werden. Darüber hinaus muss bei einem Vergleich von Stimulationselektroden in Bezug auf Aussagen zur Neural Health die Distanz der Stimulationselektrode zu RE berücksichtigt werden.


Literatur

1.
Ramekers D, Versnel H, Strahl SB, Smeets EM, Klis SF, Grolman W. Auditory-nerve responses to varied inter-phase gap and phase duration of the electric pulse stimulus as predictors for neuronal degeneration. J Assoc Res Otolaryngol. 2014 Apr;15(2):187–202. DOI: 10.1007/s10162-013-0440-x Externer Link
2.
Garrido LC, Schwarz K, Lauss K, Vernetta CP, Kontides A, Gomez MD, Calvete AG, Carceller MA. Comparison of a traditional and novel evoked compound action potentials recording approach and evoked auditory brainstem responses in pediatric cochlear implants users. J Int Adv Otol. 2018 Dec;14(3):353–8. DOI: 10.5152/iao.2018.5591 Externer Link