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25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

01.03. - 03.03.2023, Köln

Ein Konzept zur Quantifizierung der subjektiven Lautheitswahrnehmung durch objektive Parameter der Gehirnaktivität

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Philipp Zelger - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, AT
  • Josef Seebacher - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, AT
  • Sonja Rossi - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, AT

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Köln, 01.-03.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc047

doi: 10.3205/23dga047, urn:nbn:de:0183-23dga0476

Veröffentlicht: 1. März 2023

© 2023 Zelger et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Zielsetzung: Bei der Anpassung von Hörgeräten oder Hörimplantaten muss im Wesentlichen der richtige Bereich für die Stimulation gefunden werden. Dafür werden üblicherweise subjektive Angaben des Patienten zur wahrgenommenen Lautheit als Reaktion auf den akustischen oder elektrischen Reiz herangezogen. Wie gut die Anpassung von Hörgerät bzw. Hörimplantat möglich ist, hängt maßgeblich von Zuverlässigkeit der Rückmeldungen des Patienten ab. Manche Patient:innen sind jedoch nicht in der Lage, eindeutige Angaben zu ihrer Lautheitswahrnehmung zu machen. In diesem Fall könnten objektive Messungen der Signale im Gehirn helfen geeignete Stimulationsparameter zu finden. In dieser Pilotstudie werden objektive Parameter von Lautheitswahrnehmung in Gehirnsignalen gesucht, die mittels Elektroenzephalographie (EEG) erfasst werden.

Methode: Im Rahmen der Studie wurden gesunde, normalhörende Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren untersucht. Den Proband:innen wurden akustische Stimuli (CCITT-Rauschen) bei fünf verschiedenen Schallpegeln zwischen 55 und 95 dB SPL für 500 ms dargeboten. Jeder Schallpegel wurde 40-mal dargeboten, was einer Gesamtzahl von 400 Stimuli entspricht. Nach der Darbietung des akustischen Reizes mussten die Proband:innen die subjektiv empfundene Lautheit auf einer kontinuierlichen Skala bewerten. Parallel zur akustischen Darbietung der Stimuli wurde die Gehirnaktivität mittels EEG aufgezeichnet. Die Hypothese der Studie ist, dass Stimuli unterschiedlicher Lautstärke eine Modulation in den frühen ereigniskorrelierten Hirnpotentialen (EKPs) auslösen.

Ergebnisse: Bei den betrachteten ereigniskorrelierten Hirnpotentialen zeigt sich insbesondere bei der N100 Komponente eine Modulation, die mit der Änderung des Schallpegels der Stimuli zusammenhängt. Die Unterschiede sind signifikant und sowohl auf Individualniveau als auch im sogenannten Grand Average beobachtbar.

Schlussfolgerung: Insgesamt konnten deutliche Änderungen in den ereigniskorrelierten Potentialen in Anhängigkeit des Darbietungsschallpegels gefunden werden. Die größte Ausprägung der Modulationen waren in der N100 Komponente sichtbar.