gms | German Medical Science

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit als einen Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur des Freiseins von Krankheit [...]. Folglich muss die Messung der Gesundheit und der Auswirkungen der Gesundheitsversorgung Veränderungen in der Häufigkeit und Schwere von Krankheiten sowie die Verbesserung der Lebensqualität (QOL) im Zusammenhang mit der Gesundheitsversorgung (z.B. Cochlea-Implantat Versorgung) umfassen. Weiterhin haben die von Patienten selbst berichteten Ergebnisse (PROs) an Bedeutung und Aufmerksamkeit gewonnen. Es wurden bereits verschiedene Fragebögen zur Lebensqualität spezifisch für die Situation von Personen mit Hörverlust entwickelt. Allerdings haben diese oft einen starken Fokus auf die Hörfähigkeiten (im Sinne der Hörleistung) und erfassen u.a. die emotionale Dimension nicht ausreichend. Da sie vor vielen Jahren erstellt wurden, stellt sich die Frage, inwieweit Sie auf die heutige Situation übertragbar sind. Basierend auf der oben genannten Definition von Gesundheit wurde ein neuer Fragebogen zur Erhebung der Lebensqualität bei Hörverlust in verschiedenen Alltagssituationen entwickelt. Dieser berücksichtigt neben der Lebensqualität bei Hörverlust in verschiedenen Alltagssituationen auch die emotionale Dimension von Hörverlust und die aktuelle Erwartungshaltung an eine Cochlea-Implantat Versorgung seitens der Nutzer. Die internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit, besser bekannt als ICF/WHO, ist eine Ergänzung zur ICD-11 (Internationale Klassifikation der Krankheiten). Dieses Klassifizierungsmodell beschreibt den Gesundheitszustand und die Funktionsfähigkeit (Körperfunktionen, Aktivitäten, Teilhabe) sowie die Behinderung (Beeinträchtigungen, Aktivitätseinschränkungen, Einschränkungen der Teilhabe) einer Person. In Anlehnung an dieses Rahmenwerk und Klassifizierungssystem wurde im Rahmen der Studie ein neuer Fragebogen entwickelt, der aus 23 Items auf einer siebenstelligen Likert-Skala (immer (>95%) bis nie (≤5%)) besteht. Im Rahmen des Beitrages wird die Entwicklung des Fragebogens und die Prüfung der Augenscheinvalidität dargestellt.