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Audiologische Konsequenzen hoher Elektrodenabdeckung des Ductus cochlearis
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Veröffentlicht: | 1. März 2023 |
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Bei Cochlea-Implantationen hat sich gezeigt, dass eine große Abdeckung des Ductus cochlearis durch den Elektrodenträger einen positiven Einfluss auf das Sprachverstehen hat. Gegenwärtig steht zur Diskussion, ob die optimale CC zwischen 70–82% liegt [1]. Eine größere CC ist für die Insertion längerer Elektrodenträger chirurgisch anspruchsvoller, da bei tieferen Insertionen höhere Kräfte auf den Elektrodenträger wirken, eine hohe CC sollte aber ermöglichen, tieffrequentere Areale zu stimulieren mit potentiell positiven audiologischen Auswirkungen. Daher wurden in dieser Studie retrospektiv Patienten gewählt mit möglichst großer CC (75–95%). Für diese 86 Patienten wurde das Sprachverstehen, charakterisiert durch den Freiburger Einsilbertest bei 65 dB in Ruhe (FBE65) und die Pegelschwelle für 50% Sprachverstehen im Freiburger Mehrsilbertest (Hörverlust für Zahlen, HVZ), sechs Monate nach Erstanpassung erhoben und ausgewertet. Wie bei Weller et al. [1] zeigte sich eine signifikante Verschlechterung des Sprachverstehens ab 82%. Allerdings ergab sich ein weiteres Optimum zwischen 85 und 90%. Bei einer CC größer als 90% nahm das Sprachverstehen wieder ab. Diese Ergebnisse zeigen, dass eine hohe CC besonders zwischen 85 und 90 % eine positive Auswirkung auf das Sprachverstehen hat. Weiter zu prüfen wäre, ob die Unterschiede im Sprachverstehen durch die CC mit einer Anpassung der Frequenzzuordnung der Elektroden kompensiert werden können.
Eine Langfassung des Beitrags erhalten Sie hier: