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Bildgebung und passive Implantate
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Veröffentlicht: | 1. März 2023 |
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Qualität im Gesundheitswesen impliziert u.a. den möglichen Nachweis einer effizienten medizinischen Versorgung von Patienten. Zielstellung hierbei ist die Erhöhung einer prognostischen Aussage bezüglich des erwünschten Therapieergebnisses. Mit der Darlegung der Einzelschritte in möglichst standardisierter Form einer Qualitätssicherung versucht ärztliches Handeln sich diesem Ziel zu nähern. Dies ist auch in der rekonstruktiven Mittelohrchirurgie der Fall, wenngleich der nur mikroskopisch zugängliche Operationsbereich eine intraoperativ durchgeführte funktionelle Überprüfung in Echtzeit (noch) nicht gestattet. Passive Implantate sind gängige Prothesen zur Wiederherstellung des Gehörs bei Problemen der Schallleitung. Deren Verwendung kann mitunter zu respektablen funktionellen Ergebnissen führen. Allerdings lassen sich die Ergebnisse zumeist nur in unbefriedigender Form vorhersagen, da trotz moderner mikrochirurgischer Techniken postoperative Hörergebnisse von >30 dB Schallleitungsschwerhörigkeit häufig zu beobachten sind. Die vielschichtigen Fehlermöglichkeiten der rekonstruktiven Mittelohrchirurgie sind hierbei als weitaus komplexer als in anderen otochirurgischen Teilgebieten einzuordnen und daher auch schwer zu standardisieren. Ein wesentlicher Teil hängt vom Rekonstruktionsprozess ab, da in diesem Bereich bereits minimale Abweichungen zu erheblichen Auswirkungen auf die Funktion führen können. Dies liegt darin begründet, dass Mittelohrimplantate z.T. nur eingeschränkt oder gar nicht befestigt werden können und somit eine erhöhte Dislokationsgefahr bereits vom direkten postoperativen Zustand beginnend, besteht. Der Einsatz der Bildgebung hat im Gleichklang mit der rasanten Verbesserung von Bildqualität und -auflösung in der Otologie immer mehr zugenommen. So können nicht nur Dislokationen von passiven Implantaten schneller und genauer bestimmt, sondern auch Borderline Situationen erfasst und diagnostiziert werden. Somit kann mit Hilfe der modernen bildgebenden Verfahren die postoperative Bestimmung der Implantatlage, die diagnostische Genauigkeit bei V.a. Implantatdislokation erhöht und daraus folgernd in limitiertem Maße eine prognostische Aussage bezüglich des zu erwartenden Ergebnisses postuliert werden. Entwicklung, Theorie, Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes bildgebender Verfahren bei der Evaluation von Mittelohrprothesen werden aufgezeigt.