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23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

03.09. - 04.09.2020, Köln (Online-Konferenz)

Elektrocochleographie (ECochG) als Methode zur objektiven Diagnostik des Hörvermögens

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Michael Bardt - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • Gunnar Geißler - Advanced Bionics GmbH, Hannover, Deutschland
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • Andreas Büchner - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Köln, 03.-04.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc158

doi: 10.3205/20dga158, urn:nbn:de:0183-20dga1588

Veröffentlicht: 3. September 2020

© 2020 Bardt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Es wäre hilfreich, schon während der Insertion der Cochlea-Implantats-Elektrode möglichst viele Informationen über den Zustand des Restgehörs und des Hörnerven zu sammeln: bleibt die Hörschwelle erhalten, liegt die Elektrode frequenzspezifisch am geeigneten Ort oder sind Aussichten auf eine stabil verlaufende Reha vorhersagbar? Mit der intraoperativen ECochG steht einem CI-Chirurg/in ein wichtiges Instrument zur Gewinnung von Informationen über den Zustand des Restgehörs zur Verfügung.

Methode: Untersucht wurde eine Gruppe von 87 Patienten, die mit einem AB-Implantat mit SlimJ-Elektrode unter EcochG-Monitoring implantiert wurden. Untersucht werden Cochlea Microphonics (CM), ein Teil der ECochG und werden von Sinneshärchen erzeugt. Während der Insertion werden CM typischerweise mit einem Sinuston von 54 ms Länge und 500 Hz gemessen. Dabei wird die Messung mit einer Rate von 1 – 10 Hz aktualisiert, sodass von Echtzeit-Monitoring gesprochen werden kann. Die Messung wurde zwei Tage, einen, vier und zwölf Monate nach OP wiederholt. Für die Messungen wurde das – AIM-Tablet (Active insertion Monitoring) von AB verwendet.

Ergebnisse: Die intracochläre CM-Messung ermöglicht eine sofortige Rückmeldung und somit Korrektur des operativen Vorgehens. Es zeigt sich eine Korrelation zwischen dem intraoperativen Verhalten der CM-Amplitude und des postoperativen Hörerhalts. Weiterhin ist eine objektive Messung der postoperativen Hörschwelle möglich. Dadurch sind möglicherweise einmal während der Operation Vorhersagen über die weitere Entwicklung des Patienten möglich. Die postoperative EcochG-Messung zeigt eine gute Korrelation zur subjektiven Audiometrie.

Diskussion: Die intracochleäre Messung der CM ist eine schnelle und zuverlässige Überprüfung des Hörvermögens. Vorhersagen über Entwicklung des Sprachverstehen nach der Reha müssen noch weiter untersucht werden.