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Vergleich von fünf Sprachtests im sprachsimulierenden Störgeräusch
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Veröffentlicht: | 3. September 2020 |
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In Deutschland stehen mehrere Sprachtestverfahren zur Verfügung, die jeweils mit unterschiedlichen Störgeräuschen und teils auch anderen Kalibrierungsverfahren verwendet werden. Dadurch können Vergleiche zwischen den jeweiligen Ergebnissen nur bedingt erfolgen. Zur Untersuchung der Unterschiede zwischen dem Freiburger Einsilbertest (FBE), dem Oldenburger Satztest (OLSA), dem Göttinger Satztest (GÖSA), dem Hochmair-Schulz-Moser-Satztest (HSM) und dem Reimtest nach von Wallenberg und Kollmeier (WAKO) wurden deshalb die Messbedingungen angeglichen. Zum einen wurden alle Sprachmaterialien auf den gleichen mittleren Langzeitpegel kalibriert. Zum anderen wurden neue sprachsimulierende Rauschen aus den Sprachmaterialien generiert, indem das Sprachmaterial 30fach überlagert wurde. Diese sprachsimulierenden Rauschen weichen zum Teil deutlich vom Spektrum der standardmäßig verwendeten Rauschen ab. Das Sprachverstehen in den Standardrauschen und in den neuen Störgeräuschen wurde mit 22 jungen Probanden ohne Hörbeeinträchtigungen im Freifeld ermittelt. Sowohl die Sprache als auch das Störgeräusch wurden über einen Lautsprecher aus der 0°-Richtung dargeboten. Jedes der fünf Sprachmaterialien wurde in den Störgeräuschen bei jeweils mindestens drei Signal-Rausch-Abständen (SNR) präsentiert. An die Messergebnisse wurden Diskriminationsfunktionen angepasst und die Schwelle für 50%iges Sprachverstehen (SRT50) ermittelt. Bei Verwendung der neu generierten, sprachsimulierenden Rauschen wichen die SRT50-Werte der fünf Sprachmaterialien um maximal 2,6 dB voneinander ab. Die Differenz zu den SRT50-Werten für die Standardrauschen war für den HSM mit 4,0 dB am größten und betrug beim GÖSA lediglich 0,7 dB.
Eine Langfassung des Beitrags erhalten Sie hier: