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23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

03.09. - 04.09.2020, Köln (Online-Konferenz)

Kommunikationsaufgabe in virtuell reproduzierter akustischer Umgebung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Julia Schütze - Universität Oldenburg, Oldenburg, Deutschland
  • Manuj Yadav - RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • Kirsten C. Wagener - HörTech gGmbH, Oldenburg, Deutschland
  • Birger Kollmeier - Universität Oldenburg, Oldenburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Köln, 03.-04.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc144

doi: 10.3205/20dga144, urn:nbn:de:0183-20dga1441

Veröffentlicht: 3. September 2020

© 2020 Schütze et al.
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Gliederung

Text

Wird im Labor der Benefit von Hörgeräten gemessen, so ist die alltägliche Kommunikationssituation von Hörgeschädigten kaum repräsentiert. Freifeldmessungen im Alltag hingegen sind zwar maximal ökologisch valide, aber schwer verlässlich reproduzierbar, da es kaum möglich ist systematisch alle Variablen zu bestimmen. Bisher wurde der Benefit von Hörgeräten im Labor über die Messung der Sprachverständlichkeit in Ruhe und im Störgeräusch bestimmt. Die hierbei gemessene Sprachverständlichkeit unterscheidet sich stark von der Kommunikation im Alltag, bei der auch ein inhaltliches Verständnis erforderlich ist. Durch eine interaktive Kommunikationsaufgabe soll eine alltägliche Kommunikationssituation in das Labor transferiert werden.

Die Kommunikation kann im Labor mithilfe einer Diapix-Aufgabe von zwei Probanden untersucht werden: Hierzu lösen die Probanden als Paar eine Finde-den-Unterschied-Aufgabe, bei der sie im Gespräch die zwölf Unterschiede zwischen zwei Variationen eines Bildes finden müssen. Der Beitrag untersucht die Diapix-Kommunikationsaufgabe auf Grundlage des ins Deutsche übertragenden Bildmaterials von mit normalhörenden Probanden in verschiedenen virtuell realisierten Restaurant- Störgeräuschumgebungen.

Für die raumakustische Modellierung der Umgebung sind die Reflexionen erster Ordnung aus Tascar, spätere Reflexionen basieren auf den im realen Restaurant an verschiedenen Quelle-Empfänger-Positionen gemessenen Raumimpulsantworten. Das Hintergrundgeräusch entspricht dem eines Restaurants.

Die Diapix-Kommunikationsaufgabe und als Basismessung die Sprachverständlichkeit mittels Oldenburger Satztest wurden in Ruhe und vier realitätsnahen Restaurantstörgeräuschpegeln (50, 60, 70, 80 dB(A)) durchgeführt. Zusätzlich wurden bei jedem Probanden kognitive Tests (Stroop, CTMT) und ein Persönlichkeitstest (NEO Big Five) durchgeführt, da Kognition und Persönlichkeit die Gesprächsdynamik beeinflussen können.

Der Dialog des Diapix-Kommunikationstask wurde mit individuellen Kopf-Mikrofonen aufgenommen und nachfolgend analysiert, um akustische und phonetische Größen als Outcome-Daten zu erhalten. Zusätzlich wurden mit einem Fragebogen die subjektiven Parameter Hör- und Sprachanstrengung erhoben.