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Hintergrund: Aktuelle Studien zeigen einen begünstigenden Einfluss einer CI-Versorgung von Kindern innerhalb des ersten Lebensjahres auf deren Hör- und Sprachentwicklung [1], [2]. Es ist anzunehmen, dass neben dem Implantationsalter auch die CI-Nutzungsdauer sowie die Qualität des auditiven Inputs auf die sprachlichen Kompetenzen von Kindern einwirken [3], [4]. Ziele der Studie waren daher 1) die Auswertung der CI-Nutzungsdaten von Kindern, die innerhalb des ersten Lebensjahres bilateral mit CI versorgt wurden und 2) die Evaluierung möglicher Einflüsse quantitativer und qualitativer CI-Nutzungsaspekte auf frühe sprachproduktive Leistungen.

Material und Methoden: Die Stichprobe der retrospektiven Studie umfasst 34 sehr früh bilateral cochlea-implantierte Kinder mit einem mittleren CI-Versorgungsalter von 8.3±1.4 Monaten. Im Alter von zwei Jahren wurden die sprachproduktiven Leistungen mit den Erhebungsverfahren ELFRA-2 und SETK-2 erfasst. Das CI-Nutzungsverhalten wurde anhand des systeminternen Dataloggings erfasst und ausgewertet und statistisch auf Zusammenhänge mit den Sprachleistungen überprüft.

Ergebnisse: Etwa die Hälfte der Kinder erzielte lebensaltersgemäße sprachproduktive Leistungen im Alter von zwei Jahren. Die gemittelte CI-Nutzungsdauer lag bei rund 8h täglich. Zeitlich am längsten befanden sich die Kinder in der Hörsituation Ruhe, am kürzesten in Lärm. Die tägliche CI-Nutzungsdauer erwies sich als signifikanter Prädiktor für die sprachproduktiven Leistungen; die Expositionszeit in Sprache in Ruhe erwies sich als wesentlicher Prädiktor speziell für die Wortproduktion. Die Anzahl der täglichen CoilOffs sowie die Anzahl der CI-Anpassungen pro Monat waren nicht mit den sprachproduktiven Leistungen korreliert.

Schlussfolgerung: Sehr früh bilateral cochlea-implantierte Kinder können bereits im Alter von zwei Jahren einen altersgemäßen Stand in der Sprachproduktion erreichen. Im Vergleich mit anderen Studien [5], [6] ist die tägliche CI-Nutzungsdauer der untersuchten Kohorte als angemessen zu beurteilen. CI-Nutzungsdauer sowie die Dauer der täglichen Sprachexposition scheinen bedeutsamen Einfluss auf frühe Sprachkompetenzen sehr früh bilateral versorgter CI-Kinder zu nehmen. Diese Erkenntnisse sollten insbesondere in die prä- und postoperative Elternberatung einfließen.