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23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

03.09. - 04.09.2020, Köln (Online-Konferenz)

Inklusion – Begleitung von Kindern mit CI vor der Einschulung

Meeting Abstract

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  • author presenting/speaker Yvonne Seebens - Hör- und Sprachförderung Rhein-Main gGmbH, Friedberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Köln, 03.-04.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc019

doi: 10.3205/20dga019, urn:nbn:de:0183-20dga0198

Veröffentlicht: 3. September 2020

© 2020 Seebens.
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Gliederung

Text

Seit dem Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 und der Vorstellung des Nationalen Handlungsplans der Bundesregierung ist in der öffentlichen Diskussion immer häufiger der Begriff Inklusion zu lesen und zu hören. Inklusion ist dabei nicht erst Aufgabe des Schulsystems - das Umdenken muss bei jedem Einzelnen von uns stattfinden. Von Beginn an: How are we supposed to treat others? – There are no others.

Pro Jahr kommen in Hessen ca. 100 Neugeborene mit einer beidseitigen konnatalen permanenten Hörstörung zur Welt. In dem Bundesland gibt es insgesamt 4 Förderschulen mit dem Schwerpunkt Hören und Kommunikation. Hier werden aktuell über 700 Kinder beschult. Im Rahmen der vorbeugenden Maßnahmen (VoMa) werden von den Förderschulen dagegen inzwischen über 1.300 Kinder mit Hörschädigung an Regelschulen begleitet.

Bereits ab dem Zeitpunkt der Diagnose machen sich Eltern viele Gedanken bezüglich des richtigen Schulortes für ihr Kind. Während vor ein paar Jahren die Entscheidung der Schulart CI-versorgter Kinder hauptsächlich auf Grundlage der individuellen Hör- und Sprachentwicklung der Kinder getroffen wurde, sind die Gründe heute deutlich vielfältiger. Hier kommen unter anderem die Entfernung der Schule zum Wohnort zum Tragen oder der Betreuungsschlüssel. Neben der optimalen Raumakustik, dem Einsatz und Umgang mit der digitalen Übertragungsanlage (DAÜ) sowie der Möglichkeit des Einsatzes einer Teilhabeassistenz (THA) steht vor allem die Frage nach der Motivation der Schule und der Lehrkräfte. Darunter fällt nicht nur die Gewährung eines Nachteilsausgleichs, welcher während der Grundschulzeit meist noch keine große Rolle spielt. Vielmehr geht es um eine Sensibilität für die Schwierigkeiten unserer Schüler. Hier sind sicherlich die Mitarbeiter der VoMa vor Ort sehr gefordert.

Viele Eltern fühlen sich vorab jedoch nicht genügend informiert. Dies liegt auch daran, dass mit Beginn der Grundschule andere lang vorhanden gewesene Unterstützungsformen wegfallen. Hierzu gehört die Hör-Frühförderung ebenso wie zum Teil die CI-Rehabilitation, die vor allem bei den früh versorgten Kindern bereits vor der Einschulung in die lebenslange Nachsorge übergegangen ist. Für Eltern entstehen aber eine Reihe von Fragen und sie wünschen sich daher schon sehr frühzeitig einen Austausch mit der Schule. Dies lässt sich aber in der Regel nicht mit dem Schulablauf in Einklang bringen. Gespräche finden i.d.R. erst sehr kurzfristig statt. Dies verunsichert Eltern zusätzlich.

Hier ist eine enge vorbereitende Betreuung vorab durch Fachpersonen dringend notwendig, um Verunsicherungen zu begegnen. Die Fachkräfte müssen dafür Sorge tragen, dass die Familien fachlich umfassend beraten werden über das Angebot und die individuellen Möglichkeiten für das Kind.

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Eine Langfassung des Beitrags erhalten Sie hier:

https://dga.cloud/s/4kb6PssrNxNsAbN