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Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg etablierte mit docdirekt als erste KV ein telemedizinisches Verfahren zur Fernbehandlung. Damit wird eine Infrastruktur geschaffen, die eine effiziente Patientenversorgung ermöglicht und zudem den Patienten Fahrtwege erspart und die Arztpraxen entlastet.

Bei docdirekt können sich Versicherte der Gesetzlichen Krankenkassen melden, die akut erkrankt sind und ihren behandelnden Arzt nicht erreichen oder keinen Hausarzt haben. Die Kontaktaufnahme ist via Telefon oder Videotelefonie möglich. Eine erfahrene und speziell geschulte Medizinische Fachangestellte nimmt die Anfrage entgegen und erstellt ein Ticket, das der Tele-Arzt online über eine webbasierte Plattform aufrufen kann. Der Tele-Arzt ruft den Patienten zurück, erhebt die Anamnese und klärt das Beschwerdebild. Im Idealfall kann er den Patienten abschließend telemedizinisch beraten. Ist eine taggleiche persönliche Vorstellung des Patienten bei einem Arzt notwendig, wird der Patient an eine dienstbereite Haus- oder Facharztpraxis weitergeleitet.

Tele-Ärzte sind ausschließlich an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmende Ärzte, die speziell dafür geschult sind. Die Online-Sprechstunde ist eine Ergänzung zum bisherigen Versorgungsangebot bei akuter und dringender Behandlungsbedürftigkeit. Der Tele-Arzt ersetzt jedoch nicht geplante Untersuchungen vor Ort oder Vorsorgeuntersuchungen.

Voraussetzung für den Start des Projektes war eine Änderung der Berufsordnung der Ärzte durch die Landesärztekammer Baden-Württemberg (LÄK BW).