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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Delegation der Versorgungssteuerung bei chronischen Erkrankungen und Multimorbidität: Einsatz und Nutzen eines praxisinternen nicht-ärztlichen Case-Managements

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Olivia Rau - MEDNOS Hausarztpraxen eG, Deutschland
  • Christine Hummel-Mayer - MEDNOS Hausarztpraxen eG, Deutschland
  • Jana Braun - MEDNOS Hausarztpraxen eG, Deutschland
  • André Saliger - MEDNOS Hausarztpraxen eG, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocWS-09-01

doi: 10.3205/24degam325, urn:nbn:de:0183-24degam3258

Veröffentlicht: 23. September 2024

© 2024 Rau et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die demografisch bedingte Zunahme von chronisch, psychisch und mehrfach erkrankten Menschen bei gleichzeitig sinkenden Kapazitäten in der hausärztlichen Versorgung stellt eine der größten Herausforderungen für das deutsche Gesundheitssystem dar. Die Sicherstellung von Versorgungskontinuität und Therapietreue bei immer häufiger auftretenden komplexen Bedarfslagen erfordert in vielen Fällen eine sektoren- und SGB-übergreifende Koordination der Leistungen sowie die Unterstützung der Patient(inn)en bei der Krankheitsbewältigung und im Selbstmanagement. Da für diese zeitintensiven, aber nicht primär medizinischen Tätigkeiten kaum ärztliche Ressourcen zur Verfügung stehen, kann eine Entlastung bei gleichzeitiger Verbesserung der Patient(inn)enversorgung und -zufriedenheit durch die Delegation komplexer Koordinationsaufgaben an praxisinterne Versorgungslots(inn)en bzw. Case-Manager(innen) erreicht werden. Die Lotsenfunktion kann von verschiedenen Gesundheitsberufen mit entsprechender Zusatzqualifikation übernommen werden. Anhand konkreter Fallbeispiele aus drei erfolgreich verstetigten Projekten zur Implementierung von Case-Management in Primärversorgungszentren werden Entlastungspotenziale dieser Unterstützungsleistung aufgezeigt und diskutiert. Der vorgesehene interprofessionelle Austausch soll die gemeinsame Suche nach pragmatischen Lösungen für die Praxis ermöglichen und Unsicherheiten bei der Delegation von Koordinationsaufgaben an nichtärztliche Gesundheitsberufe abbauen. Ein klares Verständnis der Kompetenzen sowie der Kompetenzgrenzen verschiedener Gesundheitsprofessionen ist eine Grundvoraussetzung für die Etablierung interprofessioneller Teams in den Hausarztpraxen.

Zielgruppe: Hausärztlich tätige Ärztinnen und Ärzte, PVZ-Leitungen, Case-Manager(inn)en, akademisierte MFAs und Pflegefachkräfte, Versorgungsforschende

Didaktische Methode:

  • Impulsvortrag mit anschließender Bearbeitung konkreter Fallbeispiele aus der Praxis in Kleingruppen
  • Präsentation und Vergleich der Ergebnisse der Gruppenarbeit
  • Konzeptvorstellung mit Lösungen aus den Projekten
  • Frage-Antwort-Runde
  • Fazit und Ausblick

Ziele:

  • Wissenstransfer, Reflexion und Erarbeiten von Handlungsoptionen:
  • Einblicke in die Praxis der Delegation bei komplexem Koordinationsbedarf
  • Kritische Bewertung etablierter und innovativer Ansätze
  • Interprofessioneller Dialog
  • Ideenfindung und Erarbeitung von Lösungsvorschlägen für die Praxis

Geschätzte Anzahl Teilnehmer:innen: 20–30

Kurzvorstellung des/r Workshop-Leiters/in: Das Workshop-Team bringt umfangreiche praktische Erfahrungen in den folgenden Bereichen mit:

  • Implementierung von Lotsendiensten in der Primärversorgung
  • Aufbau und Leitung von Primärversorgungszentren
  • Pflege und Pflegeberatung
  • Individuelle Fallarbeit mit Patient(inn)en und Angehörigen.