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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Einsatz von Peer-Feedback in der Weiterbildung Allgemeinmedizin – Rückmeldung auf Augenhöhe für Ärzt:innen in Weiterbildung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jana Sedelmaier - Universitätsklinikum Ulm, Medizinische Fakultät der Universität Ulm, Institut für Allgemeinmedizin, Ulm, Deutschland
  • Christine Becker - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Medizinische Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • Simon Schwill - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Medizinische Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • Marco Kuchenbaur - Universitätsklinikum Ulm, Medizinische Fakultät der Universität Ulm, Institut für Allgemeinmedizin, Ulm, Deutschland
  • Anne Barzel - Universitätsklinikum Ulm, Medizinische Fakultät der Universität Ulm, Institut für Allgemeinmedizin, Ulm, Deutschland
  • Tanja Jähnig - Universitätsklinikum Ulm, Medizinische Fakultät der Universität Ulm, Institut für Allgemeinmedizin, Ulm, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocOS-02-12

doi: 10.3205/24degam274, urn:nbn:de:0183-24degam2742

Veröffentlicht: 23. September 2024

© 2024 Sedelmaier et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Seit 2012 empfiehlt die DEGAM niedergelassenen Hausärzt:innen (HÄ) Praxishospitationen als Feedback-Instrument. Ärzt:innen in Weiterbildung (ÄiW) im Kompetenzzentrum Weiterbildung Baden-Württemberg (KWBW) äußerten erweiterten Bedarf an strukturiertem und detailliertem Feedback zu ihren Kompetenzen. ÄiW-Peer-Feedback während gegenseitiger Hospitationen könnte die Weiterbildung gewinnbringend ergänzen.

Fragestellung: Wie empfinden ÄiW den Einsatz von Peer-Feedback in der Weiterbildung Allgemeinmedizin? Wie werden die Praxishospitationen angenommen, welche Erfahrungen machen ÄiW mit der Hospitation eines Peers am Arbeitsplatz und welche Vorteile und Herausforderungen werden beim Feedbackgeben und -nehmen erlebt?

Methoden: Es wurden ÄiW im KWBW via E-Mail-Verteiler und bei Seminartagen über das Projekt informiert. Eingeschlossen wurden ÄiW im ambulanten Weiterbildungsabschnitt, mit Interesse und mit Akzeptanz der gegenseitigen Hospitation. Ausgeschlossen wurde an der Studie beteiligte ÄiW. Es erfolgte keine finanzielle Kompensation. Bei einem primären Workshop und nach Durchführung der Hospitation erfolgt je eine Fragebogengestützte Online-Befragung der ÄiW. Im Fragebogen wurde ein für Peer-Feedback validiertes Instrument (Peer Feedback Provision Questionnaire) eingesetzt, das durch Fragen zur Studienpopulation und Freitextkommentare ergänzt wurde. Die Auswertung der ergänzenden Fragen erfolgt deskriptiv und semiquantitativ.

Ergebnisse: Das Pilotprojekt läuft bis Mai 2024, die Datenanalyse wird im Juni 2024 abgeschlossen sein. Eine Auftaktveranstaltung mit 11 ÄiW aus Baden-Württemberg fand im Februar 2024 statt. Dabei wurde ein Feedback-Training angeboten und fünf Hospitations-Tandems gebildet. Alle 11 Teilnehmer:innen empfanden die Auftaktveranstaltung als gelungen, das Feedback-Training als hilfreich und planten aktiv die Teilnahme an der Studie. Für die Bildung der ÄiW-Tandems war insbesondere die Entfernung der verschiedenen Weiterbildungsorte eine Herausforderung.

Diskussion: Die Ergebnisse könnten positive Effekte durch ÄiW-Peer-Feedback ergänzend zu Feedbackgesprächen durch weiterbildungsbefugte Ärzt:innen zeigen und den Einsatz von Feedback als Instrument der Weiterbildung stärken. Nach Auswertung der Pilotphase sollen etwaige Anpassungen vorgenommen und die breite Implementierung im KWBW mit entsprechender Evaluation vorbereitet werden.

Take Home Message für die Praxis: ÄiW-Peer-Feedback hat das Potenzial, die professionelle Weiterentwicklung von ÄiW zu fördern und könnte dadurch einen Betrag zur Entwicklung einer wertschätzenden kollegialen Feedback-Kultur leisten.