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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Ambulante Versorgung in der Berufsfelderkundung: Erstsemestler:innen erheben Patient Journeys

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Katja Bachmann - Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Arbeitsbereich HAWIRA (Hausärztliche Aus- und Weiterbildung in der regionalen Allgemeinmedizin), Magdeburg, Deutschland
  • Andrea Perner - Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Arbeitsbereich HAWIRA (Hausärztliche Aus- und Weiterbildung in der regionalen Allgemeinmedizin), Magdeburg, Deutschland
  • Thomas Lichte - Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Arbeitsbereich HAWIRA (Hausärztliche Aus- und Weiterbildung in der regionalen Allgemeinmedizin), Magdeburg, Deutschland
  • Robin John - Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Arbeitsbereich HAWIRA (Hausärztliche Aus- und Weiterbildung in der regionalen Allgemeinmedizin), Magdeburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocOS-02-05

doi: 10.3205/24degam267, urn:nbn:de:0183-24degam2675

Veröffentlicht: 23. September 2024

© 2024 Bachmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Erst im klinischen Abschnitt des Medizinstudiums (3. Studienjahr) erhalten Studierende erste Einblicke in die Allgemeinmedizin durch Blockpraktika und/oder Famulatur. Die Berufsfelderkundung (BFE) im ersten Semester bietet somit eine Chance, bereits zu Beginn des Studiums Patient:innen-Kontakt zu erleben, Arbeitsweisen der hausärztlichen Versorgung kennen zu lernen und Interesse an der Allgemeinmedizin zu wecken.

Fragestellung: Kann die Allgemeinmedizin bereits Studierenden des ersten Semesters nahegebracht werden? Ist die ambulante Versorgung ein geeigneter Ort für eine Umsetzung der Berufsfelderkundung? Können methodische Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens mit allgemeinmedizinischen Konsultationen sinnvoll und gewinnbringend verknüpft werden?

Methoden: In insgesamt drei Seminaren wurden theoretische Inhalte, u.a. Leitfadenerstellung für qualitative Interviews, Zitierweisen und wissenschaftliche Postererstellung gelehrt. Die Studierenden wurden in Kleingruppen (max. fünf Personen) einer Praxis auf dem Land bzw. in der Stadt zugeordnet. In den Praxen führten die Gruppen leitfadengestütze Interviews durch und erstellten im Anschluss ein wissenschaftliches Poster der Patient:innen-Geschichte (Patient Journey), welches dann im Abschlussseminar der Gruppe präsentiert wurde.

Ergebnisse: Von insgesamt 169 Studierenden aller Teilnehmenden an der BFE nahmen 34 an der Veranstaltung „Ambulante Versorgung“ teil. Somit lernten 1/5 der Studienanfänger:innen die Allgemeinmedizin kennen. Durch die Lernerfolgsevaluation konnte u.a. festgestellt werden, dass ein Verständnis der Rolle von Ärzt:innen, Patient:innen und Angehörigen im Gesundheitswesen durch die BFE ausgebaut werden konnte.

Diskussion: Die Einbettung der ambulanten Versorgung in die BFE ermöglicht Studienanfänger:innen Wege der Patient:innen durch das Gesundheitssystem zu erfahren. Außerdem können so Studierende bereits im ersten Semester die Allgemeinmedizin kennen lernen.

Take Home Message für die Praxis: Die Patient Journey ist ein geeignetes Mittel, um wissenschaftliche Kompetenzen mit medizinischen Ersterfahrungen zu kombinieren.