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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Landlust? Einstellung Medizinstudierender gegenüber einer hausärztlichen Tätigkeit auf dem Land – Ergebnisse einer quantitativen Befragung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Karoline Klee - Universitätsmedizin Rostock, Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Rostock, Deutschland
  • Peter Kropp - Universitätsmedizin Rostock, Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Rostock, Deutschland
  • Britta Müller - Universitätsmedizin Rostock, Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Rostock, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocOS-01-08

doi: 10.3205/24degam262, urn:nbn:de:0183-24degam2625

Veröffentlicht: 23. September 2024

© 2024 Klee et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Immer mehr allgemeinmedizinische Praxen auf dem Land bleiben ohne Nachfolger oder Nachfolgerin. In 10 von 16 Bundesländern soll unter anderem die Landarztquote Abhilfe schaffen.

Fragestellung: Gibt es ein bestimmtes Profil, mit dem eine spätere Landarztaffinität charakterisiert werden kann?

Methoden: Befragung Medizinstudierender der Universitätsmedizin Rostock und Greifswald zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Studium, anschließende Validierung der Daten durch die Befragung tatsächlich auf dem Land tätiger Ärzte und Ärztinnen. Die Teilnehmenden füllen einen Fragebogen zu den Bereichen Soziodemographie, Berufsvorstellungen und Faktoren zur Verbesserung der Attraktivität der Tätigkeit auf dem Land aus. Des Weiteren füllen die Studierenden den Persönlichkeitsfragebogen NEO-FFI und den Saarbrücker Empathie-Fragebogen IRI-S-D aus.

Anschließend erfolgte eine deskriptiv- und inferenzstatistische Analyse.

Ergebnisse: 2022 und 2023 konnten 450 Medizinstudierende in die Befragung eingeschlossen werden. Die Studierenden stammen aus dem 1. und 2. Studienjahr. Hierunter befinden sich auch 21 Teilnehmende welche Studierende der Landarztquote in Mecklenburg-Vorpommern (MV) sind.

Die Wünsche bezüglich zukünftiger beruflicher Tätigkeit sind: in der Stadt-ambulant-im Team-selbständig. 60% würde eine finanzielle Unterstützung während des Studiums motivieren, Landarzt/Landärztin zu werden.

Landarztaffine leben in Ortschaften kleiner 2.000 Einwohner und kommen eher aus Ostdeutschland.

Im Empathiefragebogen zeigen Landarztaffine besonders hohe Werte. Außerdem weisen Sie eine hohe Offenheit und Extraversion auf.

Diskussion: Zum ersten Mal kann ein definiertes Profil vorgestellt werden, welches mit einer Landarzt-Affinität in Verbindung gebracht werden kann. Die zukünftigen Landärztinnen und Landärzte in Mecklenburg-Vorpommern sind offen, extravertiert, aus einem Ort kleiner 2000 Einwohner und aus den neuen Bundesländern. Diese Faktoren sollten in zukünftigen Auswahlverfahren für die Landarztquote mit einbezogen werden.

Take Home Message für die Praxis: Ein Landarzt-Wunsch kann bei Studierenden der Humanmedizin in verschiedenen Kategorien definiert und beobachtet werden. Diese Kategorien sollten in den Auswahlverfahren für die Landarztquote berücksichtigt werden.

Förderung: Gefördert durch die Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern