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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Der Einfluss des Blockpraktikums Allgemeinmedizin auf die studentischen Einstellungen zum Fach Allgemeinmedizin – Ergebnisse einer Studierendenbefragung an der Universitätsmedizin Mainz

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Mareike Breinbauer - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie, Mainz, Deutschland
  • Andrea Winzer - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie, Mainz, Deutschland
  • Stefan Claus - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie, Mainz, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocP-01-09

doi: 10.3205/24degam169, urn:nbn:de:0183-24degam1692

Veröffentlicht: 23. September 2024

© 2024 Breinbauer et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Blockpraktikum Allgemeinmedizin ist an der Universitätsmedizin Mainz im 8. Fachsemester angesiedelt. Innerhalb der zweiwöchigen Praktikumsphase sollen die Studierenden die praktische Umsetzung des bislang erworbenen Wissens im realen Hausarztsetting erfahren. Um Studierende zu einem allgemeinmedizinischen Tertial im Praktischen Jahr (PJ) oder sogar zu einer Facharztweiterbildung in der Allgemeinmedizin zu motivieren, könnte dafür eine positive Einstellung zur Allgemeinmedizin und eine angemessene Vermittlung von praktischen Kompetenzen die ersten Weichen stellen.

Fragestellung: Ob und inwieweit trägt das Blockpraktikum dazu bei, die Einstellung der Studierenden zur Allgemeinmedizin zu beeinflussen? Welche Rolle spielt dabei die Vermittlung praktischer Kompetenzen?

Methoden: Nach absolviertem Blockpraktikum wurden die Studierenden zum Ende des Wintersemesters 2023/24 zur Teilnahme an einer anonymisierten Online-Befragung eingeladen.

Ergebnisse: An der Befragung haben 85 von 210 Studierenden teilgenommen. Die Einstellung zum Fach Allgemeinmedizin wurde vor dem Blockpraktikum von 64% der Studierenden als positiv, von 23% als neutral und von 13% als negativ beschrieben. Von den vorab positiv eingestellten Studierenden gaben 48% eine Verbesserung der Einstellung nach dem Blockpraktikum an. Bei den Studierenden mit einer negativen Grundeinstellung kam es bei 50% zu einer positiveren Einstellung. Je besser die Breite des allgemeinmedizinischen Fachgebietes im Blockpraktikum erfahren und eine eigenständige Patientenbetreuung ermöglicht wurde und je höher der Kompetenzzuwachs durch das Blockpraktikum von den Studierenden eingeschätzt wurde, desto eher wurde eine positivere Einstellung erreicht. Ein PJ-Tertial in der Allgemeinmedizin können sich 44% der befragten Studierenden vorstellen, eine Facharztweiterbildung rund 10%.

Diskussion: Das Blockpraktikum führt bei den meisten Medizinstudierenden, unabhängig von ihrer Grundeinstellung gegenüber der Allgemeinmedizin, zu einem positiven Einstellungswechsel. Eine gute Vermittlung von praktischen Kompetenzen begünstigt diesen Einstellungswechsel. Eine Einstellungsverbesserung führt eher zu einer Offenheit gegenüber einem PJ-Tertial in der Allgemeinmedizin.

Take Home Message für die Praxis: Die Qualität der Vermittlung praktischer Kompetenzen in der Lehrpraxis bestimmt in hohem Maße, ob und inwieweit das Blockpraktikum zu einer Einstellungsänderung der Studierenden zum Fach Allgemeinmedizin beiträgt.