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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Durch die Covid-19-Pandemie verändertes Gesundheitsverhalten von Medizinstudierenden

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Lukas Liebig - Technische Universität Dresden, Bereich Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland
  • Béla Birkás - Universität Pécs, Institut für Verhaltenswissenschaften, Medizinische Fakultät, Pécs, Ungarn
  • Nora Faubl - Universität Pécs, Institut für Verhaltenswissenschaften, Medizinische Fakultät, Pécs, Ungarn
  • Erika Zelko - Johannes-Kepler-Universität Linz, Institute für Allgemeinmedizin, Linz, Österreich
  • Hendrik Berth - Technische Universität Dresden, Psychosoziale Medizin und Entwicklungsneurowissenschaften, Forschungsgruppe Angewandte Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland
  • Henna Riemenschneider - Technische Universität Dresden, Bereich Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocP-01-07

doi: 10.3205/24degam167, urn:nbn:de:0183-24degam1670

Veröffentlicht: 23. September 2024

© 2024 Liebig et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Medizinstudierende sind eine Risikogruppe für nachteiliges Gesundheitsverhalten. Die Covid-19-Pandemie und die präventiven Maßnahmen zur Eindämmung des Virus führten zu einer Veränderung des Gesundheitsverhaltens breiter Teile der deutschen Bevölkerung. Der studentische Alltag von Medizinstudierenden war hiervon besonders betroffen. Bisher wurden nur einzelne Aspekte, des veränderten Gesundheitsverhaltens von Medizinstudierenden untersucht.

Fragestellung: Wie hat sich das Gesundheitsverhalten (Körperliche Aktivität, Bildschirmzeit, Schlafverhalten, Lebensmittelkonsum, Alkoholkonsum, Nikotinkonsum) von Medizinstudierenden durch die Covid-19-Pandemie verändert?

Welche Gründe für diese Veränderungen gibt es?

Methoden: Medizinstudierende der TU Dresden wurden im Rahmen der Querschnittsstudie „Medical Student Health Survey“ im Jahr 2020 und 2022 zur freiwilligen und anonymen Teilnahme an einem Online-Fragebogen eingeladen und zu ihrem Gesundheitsverhalten befragt. Die Daten wurden deskriptiv analysiert um zu beschrieben, inwiefern sich das Gesundheitsverhalten veränderte und welche Gründe hierfür aufgeführt wurden. Die Veränderungen des Gesundheitsverhalten zwischen 2020–2022 wurden mittels Linearen gemischten Modellen analysiert.

Ergebnisse: N=575 Medizinstudierende (Ø 24 Jahre, 72% weiblich) wurden mit in die Analyse einbezogen. Körperliche Aktivität: N=271 (47,1%) gaben an, sich weniger zu bewegen; N=221 (38,4%) gaben an, dass ihre körperliche Aktivität gleichgeblieben ist; N=83 (14,4%) gaben an, dass ihre körperliche Aktivität zugenommen habe. Bildschirmzeit: N=15 (2,6%) gaben an, weniger Zeit vor einem Bildschirm zu verbringen; N=163 (28,3%) gaben an, gleich viel Zeit vor einem Bildschirm zu verbringen, N=397 (69%) gaben an, mehr Zeit vor einem Bildschirm zu verbringen. Die am häufigsten genannten Gründe für die Veränderungen waren: Lockdown/Maßnahmen, Veränderte Gewohnheiten, Motivationale Gründe. Weitere Ergebnisse zum Schlafverhalfen, Lebensmittelkonsum, Alkoholkonsum sowie Nikotinkonsum als auch die Längsschnittanalyse werden beim Kongress präsentiert.

Diskussion: Die Covid-19-Pandemie führte bei Medizinstudierenden zu veränderten Gesundheitsverhalten. Ursachen hierfür waren insbesondere der Lockdown/die Maßnahmen, veränderte Gewohnheiten und Motivationale Gründe.

Take Home Message für die Praxis: Bei der Gestaltung präventiver Maßnahmen für zukünftige Pandemien sollte deren Einfluss auf das Gesundheitsverhalten Studierender berücksichtigt werden. Zukünftige Studien sollten analysieren, ob verringerte körperliche Aktivität und erhöhte Bildschirmzeit weiterhin unter Medizinstudierenden prävalent sind.