gms | German Medical Science

58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Digitale Gesundheitsanwendungen zur Behandlung von Depression und generalisierter Angststörung: ein systematischer Review

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Annika Schmitz - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin Bonn, Bonn, Deutschland
  • Lucas Küppers - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin Bonn, Bonn, Deutschland
  • Silke Frey - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin Bonn, Bonn, Deutschland
  • Arian Karimzadeh - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin Bonn, Bonn, Deutschland
  • Jacob Klein - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin Bonn, Bonn, Deutschland
  • Birgitta Weltermann - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin Bonn, Bonn, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV-21-06

doi: 10.3205/24degam115, urn:nbn:de:0183-24degam1157

Veröffentlicht: 23. September 2024

© 2024 Schmitz et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die Prävalenz psychischer Erkrankungen wie Depression und generalisierter Angststörung (GAD) nimmt zu und hat individuelle sowie gesellschaftliche Auswirkungen. Eine bewährte Behandlungsmethode ist die kognitive Verhaltenstherapie (KVT), jedoch sind Zugangsmöglichkeiten begrenzt. Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) stellen eine vielversprechende Alternative dar. Trotz Regularien gibt es weiterhin Bedenken innerhalb der Ärzteschaft bezüglich ihrer Evidenz und klinischen Relevanz.

Fragestellung: Ziel dieses systematischen Reviews ist es, die besten verfügbaren Erkenntnisse über die Qualität randomisierter kontrollierter Studien (RCT) zu DiGA zur Förderung des psychischen Wohlbefindens bei Depression und GAD zusammenzufassen. Dabei werden folgende Fragen adressiert: (1) Welchen Einfluss hat die DiGA-Therapie im Vergleich zur Kontrolle auf das psychische Wohlbefinden? (2) Welche inhaltlichen Module werden im Vergleich zu nationalen Leitlinien und internetbasierten KVT-Modulen verwendet? (3) Wie bewerten Experten die Benutzerfreundlichkeit von DiGA und deren Auswirkungen auf die Benutzererfahrung? (4) Wie hoch ist das Risiko einer Verzerrung in den durchgeführten RCTs?

Methoden: Dieses Review folgt den PRISMA-Richtlinien und ist in PROSPERO registriert. Untersuchte DiGA werden dauerhaft in der Kategorie "Psyche" auf der BfArM-Liste geführt. Es erfolgt eine systematische Literaturrecherche in MEDLINE, CENTRAL und Web of Science. Zusätzlich wird graue Literatur durch die BfArM-Liste, Herstellerseiten und Websites der DiGA identifiziert und die Schneeball-Methode angewandt. In pilotierten Datenextraktionsblättern werden sowohl die Studien als auch die DiGA selbst überprüft. Dabei werden das Verzerrungsrisiko und die Qualität der Studien bewertet. Die inhaltliche Überprüfung der DiGA erfolgt anhand nationaler Leitlinien und internetbasierten KVT-Modulen. Die Benutzerfreundlichkeit wird systematisch von Expert:innen bewertet.

Ergebnisse: Aktuell erfolgt die Datenerhebung, die Ergebnisse werden bis zur Konferenz vorliegen.

Diskussion: Die Ergebnisse des Reviews können einen Beitrag zur Verbesserung der psychischen Gesundheitsversorgung leisten. Das vertiefte Verständnis für die Wirksamkeit von DiGA kann nicht nur die Entwicklung und Implementierung dieser Technologien vorantreiben, sondern auch wichtige Einblicke für künftige Forschungsrichtungen liefern.

Take Home Message für die Praxis: DiGA können für Depressionen und GAD eingesetzt werden, dennoch muss die Qualität ihrer Evidenz kritisch bewertet werden.