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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Psychische Gesundheit und deren Einflussfaktoren im Medizinstudium – eine Querschnittsbefragung der Medizinstudierenden in Oldenburg (PEGOM)

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Jana Paehl - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Abteilung Allgemeinmedizin, Oldenburg, Deutschland
  • Michael Freitag - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Abteilung Allgemeinmedizin, Oldenburg, Deutschland
  • Imke Aits - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Abteilung Allgemeinmedizin, Oldenburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV-13-01

doi: 10.3205/24degam072, urn:nbn:de:0183-24degam0722

Veröffentlicht: 23. September 2024

© 2024 Paehl et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Vorangegangene Forschung zeigte eine hohe Prävalenz depressiver Symptome bei Medizinstudierenden. Da nur gesunde Ärzt:innen ihre Patient:innen bestmöglich versorgen können, sollte die psychische Gesundheit dieser Berufsgruppe bereits im Studium beachtet werden.

Fragestellung: Primäres Ziel der PEGOM-Studie ist die Erhebung der Häufigkeit des Vorkommens depressiver Symptome bei Medizinstudierenden an der Universität Oldenburg. Außerdem sollen mögliche Einflussfaktoren identifiziert und der Nutzen bereits bestehender Unterstützungsangebote, der Bedarf an weiteren Angeboten und die gewünschte Form dieser ermittelt werden.

Methoden: Es wurde ein Fragebogen entwickelt, der sich an Medizinstudierende der Universität Oldenburg in den Semestern eins bis zehn richtet. Die vierwöchig laufende Datenerhebung fand im November/Dezember 2023 über eine Online-Befragungssoftware statt. Die Basis des Fragebogens bildet der „Patient Health Questionnaire-9 (PHQ-9)“, der die Häufigkeit depressiver Symptome ermitteln soll. Zudem wurden mögliche Einflussfaktoren in Form von soziodemografischen Merkmalen und Stressoren wie beispielsweise der finanziellen Situation ermittelt. Weiterhin werden Angaben zu bestehenden und ggf. gewünschten Unterstützungsmaßnahmen erhoben.

Ergebnisse: Die Datenerhebung wurde im Dezember 2023 abgeschlossen. Von 157 vorliegenden Datensätzen (Response: 33%, männlich: 20%, weiblich: 77%, divers: 1%, nicht beantwortet/fehlend: 1%) konnten 150 zur Bestimmung der Häufigkeiten depressiver Symptome genutzt werden.

35% der Teilnehmenden zeigten Symptome einer unterschwelligen bis leichten, 24% Symptome einer mittelgradigen und 11% Symptome einer ausgeprägten Depression. Etwa 3% litten laut Ergebnissen unter einer schweren Depression. Bei 27% der Studierenden konnte keine Depression bzw. eine klinisch unauffällige oder remittierte Symptomatik erhoben werden.

Diskussion: Die ersten ermittelten Prävalenzen depressiver Symptome der Medizinstudierenden am Standort Oldenburg sind vergleichbar mit Ergebnissen anderer Studien und weisen auf die Bedeutung zielgruppenspezifischer Angebote hin. Nähere Analysen werden in den nächsten Monaten folgen und sollen dahingehend weitere Erkenntnisse bringen.

Take Home Message für die Praxis: Die psychische Gesundheit Medizinstudierender darf bei der Gestaltung von Inhalten und Formaten im Rahmen des Studiums nicht außer Acht gelassen werden. Ziel sollte die Ausbildung psychisch gesunder Ärzt:innen sein, die den Herausforderungen ihres Studiums und späteren Arbeitslebens adäquat begegnen können.