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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Machbarkeit der Nationalen-Pandemie-Kohorten-Netz-Studie (NAPKON) in der ambulanten Versorgung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Hanna Schrader - Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Allgemeinmedizin, Würzburg, Deutschland
  • Johanna Reif - Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Allgemeinmedizin, Würzburg, Deutschland
  • Olga Miljukov - Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Institut für klinische Epidemiologie und Biometrie, Würzburg, Deutschland
  • Julia Markmann - Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Essen, Deutschland
  • Alessia Dehnen - Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Essen, Deutschland
  • Dagmar Hindenburg - Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Allgemeinmedizin, Würzburg, Deutschland
  • Isabel Bröhl - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Klinik I für Innere Medizin, Köln, Deutschland
  • Ramsia Geisler - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Klinik I für Innere Medizin, Köln, Deutschland; Goethe Universität Frankfurt, Universitätsklinikum Frankfurt, Zentrum für Innere Medizin, Medizinische Klinik 2 (Hämatologie/Onkologie und Infektiologie), Frankfurt am Main, Deutschland
  • Marina Hagen - Goethe Universität Frankfurt, Universitätsklinikum Frankfurt, Zentrum für Innere Medizin, Medizinische Klinik 2 (Hämatologie/Onkologie und Infektiologie), Frankfurt am Main, Deutschland
  • Imad Maatouk - Universitätsklinikum Würzburg, Schwerpunkt Psychosomatik, Psychotherapie und Psychoonkologie, Würzburg, Deutschland
  • Johannes Christian Hellmuth - Universitätsklinikum LMU München, COVID-19 Register der LMU München (CORKUM), München, Deutschland; Universitätsklinikum LMU München, Medizinische Klinik und Poliklinik III, München, Deutschland
  • Matthias Nauck - Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Greifswald, Deutschland
  • Maher Almahfoud - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Institut für Infektionsforschung und Impfstoffentwicklung – IIRVD, Hamburg, Deutschland
  • Julia Schmidt - Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Institut für klinische Epidemiologie und Biometrie, Würzburg, Deutschland
  • Nicole Töpfner - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Dresden, Deutschland
  • Selcuk Tasci - Helios Klinikum Bonn/Rhein-Sieg, Klinik für Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin, Bonn, Deutschland
  • Astrid Petersmann - Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Greifswald, Deutschland; Universitätsmedizin Oldenburg, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Oldenburg, Deutschland
  • Ildikó Gágyor - Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Allgemeinmedizin, Würzburg, Deutschland
  • Hendrik Napierala - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Gliedkörperschaft der Freien Universität Berlin und Humboldt Universität zu Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV-09-05

doi: 10.3205/24degam052, urn:nbn:de:0183-24degam0524

Veröffentlicht: 23. September 2024

© 2024 Schrader et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Nationale Pandemie Kohorten Netz (NAPKON) ist Teil des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM). Im Rahmen einer nationalen und prospektiven Kohortenstudie mit mehrzeitiger Datenerhebung wurden SARS-CoV-2-infizierte Patient:innen im ambulanten und stationären Setting rekrutiert. Bei der Erhebung von Studiendaten im ambulanten Bereich sind zeitliche und personelle Ressourcen häufig deutlich begrenzter als im stationären Setting, was zu Unterschieden in der Datenqualität führen könnte.

Fragestellung: Ziel des Forschungsvorhabens ist eine Analyse der Machbarkeit der nationalen Kohortenstudie NAPKON im ambulant hausärztlichen Setting.

Methoden: Mittels deskriptiver Statistik und Gruppenvergleichen wurden Unterschiede zwischen dem ambulant und dem stationär rekrutierten Patient:innenkollektiv sowie in der Datenqualität (Anzahl der fehlenden Werte, Durchführung von Follow-Up-Visiten und Patient Reported Outcomes (PROMs)) beschrieben.

Ergebnisse: 167 Patient:innen wurden durch die rekrutierenden Hausarztpraxen, 1.706 Patienten durch universitäre Klliniken und 305 durch nicht-universitäre Kliniken eingeschlossen. Beim stationär rekrutierten Patient:innenkollektiv zeigten sich zur Baselinevisite eine höhere Anzahl an Vorerkrankungen, ein höheres Alter, ein schlechterer körperlicher Allgemeinzustand (z.B. Pflegegrad, Frailty Score) sowie im Verlauf eine höhere Anzahl an Todesfällen. Follow-up-Visiten und PROMs wurden in den hausärztlichen Praxen häufiger dokumentiert. Für zahlreiche Variablen zeigte sich im hausärztlichen Setting eine geringere Anzahl an fehlenden Werten als stationär.

Diskussion: Die Ergebnisse deuten sowohl zu Baseline als auch zu den Follow-up-Visiten auf eine bessere Qualität der Datenerhebung und Dokumentation sowie auf eine höhere Patientenadhärenz in den hausärztlichen Praxen hin. Gleichzeitig wurden insgesamt vergleichsweise weniger und gesündere Patient:innen eingeschlossen. Insbesondere da die überwiegende Versorgung in der Primärversorgung stattfindet, stellen hausärztliche Praxen auch für große Kohortenstudien ein attraktives Forschungsumfeld dar, wenn adäquate Bedingungen hierfür vorliegen. In einer nachfolgenden qualitativen Studie sollen deshalb Gelingensfaktoren identifiziert und mit den quantitativen Ergebnissen trianguliert werden.

Take Home Message für die Praxis: Die verstärkte und umfangreiche Einbindung von Hausarztpraxen in die Studienplanung und Unterstützung der Praxisteams bei der Durchführung könnten dazu beitragen, repräsentativere Datensätze zu generieren.