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Prävalenz des Diabetes mellitus Typ II, therapeutische Strategien und Komplikationen: Ergebnisse aus der NAKO-Gesundheitsstudie
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Veröffentlicht: | 23. September 2024 |
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Hintergrund: Diabetes mellitus Typ 2 (DMII) ist ein bedeutender und meist beeinflussbarer, gleichzeitig aber in der Prävalenz zunehmender Faktor, der die Lebenserwartung und -qualität beeinträchtigt. Im Jahr 2022 erhielten in Deutschland knapp 9 Millionen Menschen eine entsprechende Diagnose, die Prävalenz lag bei ca. 9,5%. Erst 2023 wurde die Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) DMII aktualisiert. Eine der Therapiesäulen des DMII stellt hier die Pharmakotherapie dar, deren Umsetzungsqualität in früheren Studien mittels Routinedaten evaluiert wurde. Durch die im Rahmen der NAKO Gesundheitsstudie erhobenen Daten ergeben sich nun aber weitere Möglichkeiten zur Evaluation unter Berücksichtigung paraklinischer Parameter.
Fragestellung: Wie hoch ist der HbA1c bei Patientinnen und Patienten, die angeben, an DMII erkrankt zu sein? Wie groß ist der Anteil an Patientinnen und Patienten, bei denen nach NVL ein DMII vorliegt, die aber selbst nicht von einem DMII berichten? Liegt der HbA1c im von der NVL empfohlenen Zielkorridor? Wie ist die pharmakotherapeutische Versorgungssituation der Patientinnen und Patienten und welche Komorbiditäten bestehen?
Methoden: Es werden die im Rahmen der Basiserhebung der NAKO (2014–2019) erhobenen Fragebogendaten sowie Laborparameter analysiert.
Ergebnisse: Die Daten von über 200.000 Teilnehmenden werden aktuell in einem Konsortium im Rahmen des PROGRESS-Kurses der DEGAM ausgewertet. Erste Ergebnisse werden auf dem DEGAM-Kongress 2024 präsentiert werden.
Diskussion: Die Auswertung soll einen Überblick über den aktuellen Stand der Versorgung bieten, der erstmals in einer großen, multizentrischen Kohorte auch Zugriff auf Laborparameter erlaubt. Es sollen Lücken in der aktuellen Versorgung und entsprechende Bedarfe für die weitere Gestaltung der Versorgungssituation aufgezeigt werden.
Take Home Message für die Praxis: DMII wird auch in Zukunft eine große Rolle in der ambulanten Versorgung spielen. Um eine zielgerichtete und bedarfsgerechte Versorgung zu ermöglichen, ist ein Überblick über die aktuelle Versorgungssituation unabdingbar.