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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

InterPlanung – Interprofessionelle studentische Pflege- und Behandlungsplanung für die patientenzentrierte ambulante Versorgung der Zukunft

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Marius Dierks - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • Kevin Schulz - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Pflegewissenschaft, Berlin, Deutschland
  • Kathleen Hahn - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • Philip Oeser - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • Jendrik Dedow - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • Wolfram Joachim Herrmann - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV-03-03

doi: 10.3205/24degam015, urn:nbn:de:0183-24degam0150

Veröffentlicht: 23. September 2024

© 2024 Dierks et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Studierende der Gesundheitsberufe sind auf die Herausforderungen der ambulanten und interprofessionellen Versorgung der Zukunft vorzubereiten. Dafür wird in einem Pilotprojekt ein Konzept zur handlungsorientierten, patient:innenzentrierten, interprofessionellen Lehre in der ambulanten Versorgung für Studierende der Charité und Partnerhochschulen in den Fächern Humanmedizin, Zahnmedizin, Pharmazie und Pflege sowie weiterer gesundheitsbezogener Berufe pilotiert. In dem Projekt finden sich die Studierenden während eines ersten Informationstreffens als interdisziplinäres Team zusammen. Es wird daraufhin ein Tag im Pflegeheim mit der Sichtung der Akten, Anamnesen und Untersuchungen von zwei Bewohner:innen verbracht. Von den Studierenden werden daraufhin gemeinsam ein Pflege- und ein Behandlungsplan erstellt, der bei einem dritten Termin den betreuenden Pflegern und Ärzten vorgestellt wird.

Fragestellung: Kann InterPlanung die selbstwahrgenommenen interprofessionellen Kompetenzen der teilnehmenden Studierenden verbessern?

Methoden: Daten werden seit August 2023 kontinuierlich zum Abschluss der Lehrveranstaltung mittels des ICCAS erhoben. Der Fragebogen erfasst selbstwahrgenommene interprofessionelle Kompetenzen auf den fünf Skalen Kommunikation, Kollaboration, Rollen und Verantwortlichkeiten, kollaborativer patientenzentrierter Ansatz, Konfliktmanagement und Teamfunktionsfähigkeit auf einer fünfstufigen Likert-Skala. Der Fragebogen ist konzeptionell so gestaltet, dass er nach der Lehrveranstaltung die Kompetenzen vorher und nachher einschätzen lässt. Die Analyse erfolgte deskriptiv.

Ergebnisse: Bisher haben 26 Teilnehmer:innen den Fragebogen ausgefüllt. Die Studierendenpopulation setzt sich überwiegend aus Humanmedizin (42,3%) und Pflegewissenschaft (38,5%) zusammen sowie aus Studierenden der Zahnmedizin (7,7%) und Pharmazie (3,8%). In den ersten zehn Fragen des ICCAS konnte eine selbst berichtete Verbesserung der interprofessionellen Kompetenz von 3,50 (SD=0,94) auf 4,10 (SD=0,75) ermittelt werden.

Diskussion: Die ersten Daten zeigen, dass die Teilnehmer:innen der Lehrveranstaltung ihre interprofessionellen Kompetenzen bereits während des Studiums verbessern konnten. Bei der bis zum DEGAM-Kongress erreichten größeren Fallzahl, werden wir die Verbesserung mit Werten aus dem Vorbildprojekt in Norwegen vergleichen können.

Take Home Message für die Praxis: Interprofessionelle Lehrveranstaltungen sollten bereits während des Studiums angeboten werden um interprofessionelle Kompetenzen von Studierenden zu verbessern und langfristig die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachrichtungen zu fördern.