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58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

26.09. - 28.09.2024, Würzburg

Zweizeitige Befragung von Hausärzt:innen und Medizinischen Fachangestellten zur Versorgung in der COVID-19-Pandemie – was hat sich im Verlauf geändert?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Lisa Kümpel - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Gliedkörperschaft der Freien Universität Berlin und Humboldt Universität zu Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • Marius Tibor Dierks - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Gliedkörperschaft der Freien Universität Berlin und Humboldt Universität zu Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • Christoph Heintze - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Gliedkörperschaft der Freien Universität Berlin und Humboldt Universität zu Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • Markus Krause - Universitätsklinikum Jena, Institut für Allgemeinmedizin, Jena, Deutschland
  • Doreen Kuschick - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Gliedkörperschaft der Freien Universität Berlin und Humboldt Universität zu Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • Burgi Riens - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Gliedkörperschaft der Freien Universität Berlin und Humboldt Universität zu Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • Liliana Rost - Universitätsklinikum Jena, Institut für Allgemeinmedizin, Jena, Deutschland
  • Kahina Toutaoui - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Gliedkörperschaft der Freien Universität Berlin und Humboldt Universität zu Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • Florian Wolf - Universitätsklinikum Jena, Institut für Allgemeinmedizin, Jena, Deutschland
  • Susanne Döpfmer - Universitätsklinikum Jena, Institut für Allgemeinmedizin, Jena, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 58. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Würzburg, 26.-28.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV-02-01

doi: 10.3205/24degam007, urn:nbn:de:0183-24degam0073

Veröffentlicht: 23. September 2024

© 2024 Kümpel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Während der Corona-Pandemie erlebten Hausärzt:innen (HÄ) und Medizinische Fachangestellte (MFA) neue Herausforderungen und Belastungen im Praxisalltag. Die Pandemie resultierte in diversen Veränderungen im Angebot und der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen. Um diese Entwicklungen im Zeitverlauf zu untersuchen, wurde im Rahmen des BMBF-geförderten RESPoNsE-Forschungspraxennetzes eine zweizeitige Fragebogenerhebung als Teil der VeCo-Praxis-Studie (Hausärztliche Versorgung nicht an COVID erkrankter Patient:innen während der Corona-Pandemie) durchgeführt.

Fragestellung: Was sind die Perspektiven von HÄ und MFA auf Angebot und Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen durch Patient:innen, die während der Pandemie die Hausarztpraxis unabhängig von COVID-19 aufsuchen? Wie verändern sich die Perspektiven im Verlauf?

Methoden: Die VeCo-Praxis-Studie ist eine Mixed-Methods-Studie und umfasst unter anderem eine Fragebogenerhebung unter Berliner, Brandenburger und Thüringer HÄ und MFA zu zwei Messzeitpunkten (April 2022, Mai 2023). KV-registrierte niedergelassene HÄ und ihre Praxisteams, die bereits an der ersten Befragungsrunde im April 2022 teilgenommen haben, wurden postalisch kontaktiert und gebeten, erneut einen selbstentwickelten Fragebogen auszufüllen. Die Fragebögen beider Erhebungszeitpunkte waren größtenteils identisch und wurden zunächst deskriptiv ausgewertet und die beide Befragungszeiträume verglichen.

Ergebnisse: 327 HÄ und 369 MFA beantworteten den Fragebogen zum zweiten Erhebungszeitpunkt. Beide Gruppen benennen einen wahrgenommenen Rückgang von pandemiebedingten Einschränkungen in der Regelversorgung und dem Sprechstundenangebot seit Anfang 2023. Es besteht zudem der Wunsch, dass telefonische Krankmeldungen und eine separate Infektionssprechstunde auch nach der Pandemie beibehalten werden. Eine bessere Bezahlung wird weiterhin von beiden Berufsgruppen als wichtigste Maßnahme betrachtet, um den Beruf der Hausärzt:in/MFA in Zukunft attraktiver zu gestalten. So gaben rund 18% der befragten MFA an, untertariflich bezahlt zu werden. 9,5% der Befragten erhielten keine Corona-Prämie.

Diskussion: Viele, initial durch die Pandemie bedingte Änderungen in der Praxisorganisation und dem Sprechstundenangebot, könnten auch zukünftig die hausärztliche Versorgung prägen.

Take Home Message für die Praxis: Die Reflektion zu Veränderungen in hausärztlichen Praxen während und nach der Pandemie kann wichtige Hinweise zu Lern- und Erfahrungsprozessen möglicherweise sinnvollen Anpassungen aber auch Schwachstellen im Praxisalltag liefern.